Therapieberufe sorgen sich um Finanzierung im Krankenhaus

Frechen – Beim Umbau der Krankenhausfinanzierung dürfen die Leistungen medizinischer Therapieberufe nicht unter den Tisch fallen. Vielmehr sollten eigene finanzielle Regelungen für medizinisch-therapeutische Berufsgruppen etabliert werden. Darauf haben verschiedene Verbände medizinischer Fachberufe hingewiesen.
„Nach der Novellierung der Finanzierung von Pflege und Geburtshilfe und den anstehenden Veränderungen im aktuellen Fallpauschalensystem sind zahlreiche weitere Berufsgruppen in großer Sorge, dass ihre wichtige Arbeit nicht ausreichend finanziert wird“, erklärte Uta Köpcke vom Verband der Diätassistenten (VDD).
Für die Finanzierung von Stellen in den Bereichen Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie und Diätetik in Kliniken gebe es bisher keine eigene Regelung, – allenfalls indirekt durch die Festschreibung von therapeutischen Leistungen innerhalb von Komplexleistungen im Rahmen einzelner Fallpauschalen, erläuterte Birthe Hucke vom Deutschen Verband Ergotherapie (DVE).
„Bei einer grundlegenden Überarbeitung oder der Abschaffung des aktuellen Fallpauschalensystems sollte eine eigene finanzielle Regelung für den Bereich der medizinisch-therapeutischen Berufsgruppen etabliert werden“, sagte Heidemarie Büchner vom Deutschen Bundesverband für Logopädie (dbl). Dies sei ein „längst überfälliger Umstrukturierungsprozess“, betonte sie.
Andrea Rädlein, Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Physiotherapie, forderte, bei der Umstrukturierung der Finanzierung von therapeutischen Leistungen im stationären Bereich sollten Qualitätsaspekte im Fokus stehen. „Die Potenziale der therapeutischen Versorgung sind längst noch nicht ausreichend in der aktuellen Versorgung verankert. Das muss sich ändern“, so Rädlein.
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