Ausland

Unicef: Kindern in Gaza droht Tod durch Krankheit und Hunger

  • Freitag, 19. Januar 2024
/picture alliance, Anadolu, Abed Rahim Khatib
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New York – Im umkämpften Gazastreifen drohen Kinder laut Unicef zusehends an Krankheiten und Hunger zu sterben. In den vergangenen zwei Monaten habe sich die Lage „von katastrophal zu nahe dem Kollaps“ ent­wickelt, sagte der Vize-Chef des Hilfswerks, Ted Chaiban, gestern nach einem dreitägigen Besuch. Kinder und ihre Familien litten unter den schrecklichsten Bedingungen, die er je gesehen habe.

„Das Töten von Kindern muss sofort aufhören“, forderte der stellvertretende Unicef-Direktor. Über eine Million palästinensischer Flüchtlinge hielten sich unter unmenschlichen Verhältnissen am Grenzübergang Rafah auf. Trinkwasser sei knapp und Sanitäreinrichtungen unzureichend. Der Regen der vergangenen Tage habe Flüsse von Abfällen entstehen lassen. Tausende Kinder seien unterernährt und krank.

Mitte Dezember habe man im Gazastreifen 71.000 Kleinkinder mit Durchfallerkrankungen registriert, 40 Mal so viele wie zu Kriegsbeginn. Wenn die Verschlechterung andauere, könnten „zu den Todesfällen durch den wahl­losen Konflikt noch Todesfälle durch Krankheit und Hunger hinzukommen“, warnte der aus dem Libanon stammende UN-Vertreter.

Chaiban verlangte ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe und freien Warenverkehr in die Enklave. Schät­zungsweise 250.000 bis 300.000 Menschen im Norden des Gazastreifens brauchten dringend Trink­wasser und Nahrung.

Auslöser des Gaza-Kriegs war die verheerende Terrorattacke der islamistischen Hamas und anderer extremis­tischer Palästinensergruppen auf Israel am 7. Oktober mit 1.200 Toten.

Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüfbar sind, mehr als 23.000 Menschen getötet.

kna

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