UNO fordert sichere Korridore für humanitäre Hilfslieferungen in Ukraine

New York – Die UNO hat Sicherheitskorridore für humanitäre Hilfslieferungen in die Ukraine gefordert. Es seien sichere Korridore nötig, um humanitäre Hilfe in die umkämpften Gebiete in der Ukraine zu bringen, sagte der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths gestern vor dem UN-Sicherheitsrat.
Zivilisten in Städten wie Mariupol, Charkiw, Melitopol und in anderen Orten warteten verzweifelt auf Hilfe und seien insbesondere auf lebenswichtige medizinische Versorgung angewiesen.
Griffiths betonte, dass Russland und die Ukraine sich an das „Kriegsrecht“ halten müssten. „Die Parteien müssen ständig darauf achten, Zivilisten, zivile Wohnhäuser und Infrastruktur bei ihren militärischen Operationen zu schonen“, forderte er. Dazu gehöre auch, den Zivilisten, die Kampfzonen „auf freiwilliger Basis verlassen, einen sicheren Durchgang in die Richtung ihrer Wahl zu ermöglichen.“
Moskau hatte gestern die Öffnung mehrerer „humanitärer Korridore“ angekündigt, über die Menschen aus den Städten Kiew, Charkiw, Mariupol und Sumy in Sicherheit gebracht werden sollten. Allerdings sollte die meisten Korridore nach Russland oder Belarus führen, von wo aus die russische Armee am 24. Februar in der Ukraine einmarschiert war. Die Ukraine lehnte dies ab.
Für heute kündigte Russland einen erneuten Anlauf an. Diesmal sollte neben Kiew, Charkiw, Mariupol und Sumy auch eine Fluchtroute aus Tschernihiw eingerichtet werden. Die Ankündigung war allerdings an die Zustimmung der ukrainischen Regierung geknüpft, wozu bislang keine Informationen an die Öffentlichkeit gelangt waren. Alle fünf betroffenen Städte standen in den vergangenen Tagen unter schwerem Beschuss durch die russische Armee.
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