Ausland

USA: Mehr Internetsuchen nach selbst herbeigeführten Schwangerschafts­abbrüchen

  • Donnerstag, 6. Juli 2023
/ijeab, stock.adobe.com
/ijeab, stock.adobe.com

Irvine/Kalifornien – Seit der Oberste Gerichtshof in den USA im Juni vergangenen Jahres das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch aufgehoben hat, steigt bei den betroffenen Frauen das Interesse an selbst herbei­ge­führten Aborten. Eine Studie in JAMA Surgery (2023; DOI: 10.1001/jamasurg.2023.2410) zeigt, dass die Suchanfragen bei Google vor allem in Bundesstaaten zugenommen haben, in denen das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch eingeschränkt wurde.

So gehörten Alabama und Arkansas zu den ersten Staaten, in denen Schwangerschaftsabbrüche weiter er­schwert wurden. Andere Staaten wie Washington oder Kalifornien halten an den früheren Regelungen fest. Die Unterschiede machten sich in den ersten Wochen bemerkbar, wie Sean Young von der Universität von Kalifornien durch eine Analyse der Suchanfragen bei Google zeigte.

Google Trends bewertet das Suchinteresse mit 0 bis 100 Punkten. In Staaten, in denen Abtreibung illegal ist, erzielte die Frage „how to miscarriage“ einen Wert von 72,72 gegenüber nur 44,76 in den Bundesstaaten mit einer liberalen Gesetzgebung. Auch die Anfragen „how to do an abortion", „where can I get an abortion“, „how to get rid of pregnancy“ und „abortion clinics near me“ wurde häufiger eingetippt.

Selbst herbeigeführte Aborte sind in den USA überall verboten. Tipps kann aber jeder im Internet oder den sozialen Netzwerken geben – ohne Gewähr auf die Effektivität und Sicherheit.

US-Experten befürchten, dass es in den nächsten Jahren zu einem Anstieg von Überdosierungen, Vergiftungen, Infektionen und Beckenverletzungen kommen wird, weil verzweifelte Frauen versuchen, den Abort mit eigenen Mitteln herbeizuführen.

rme

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung