Warnstreik an Hamburger Kliniken

Hamburg – Hunderte Ärzte sind heute in Hamburg für mehr Geld und die Sicherung ihres Tarifvertrages auf die Straße gegangen. Mit Trillerpfeifen und Transparenten machten sie bei der Auftaktkundgebung in St. Georg auf ihre Forderungen aufmerksam. Eine Sprecherin der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, die zu einem eintägigen Warnstreik und der Kundgebung aufgerufen hatte, sprach von etwa 1.000 Teilnehmern. Die Polizei hatte zunächst keine Angaben zu Zahlen.
Auf Plakaten und Transparenten wiesen die Mediziner auf harte Arbeitsbedingungen und Bezahlung hin: „Müde Ärzte machen Vehler“ oder „Wir kosten Geld – und retten Leben“. Der Aufruf der Ärztegewerkschaft zu dem ganztägigen Warnstreik richtete sich an die Mediziner der sieben Asklepios-Kliniken sowie des Universitätsklinikums Eppendorf und des Universitären Herzzentrums.
Wegen des Warnstreikes waren für heute keine Operationen geplant. „Wir haben mit allen betroffenen Kliniken eine Notdienstvereinbarung abgeschlossen. In den Krankenhäusern wird eine Besetzung wie am Wochenende vorgehalten“, sagte Katharina von der Heyde, Geschäftsführerin des Marburger Bundes Hamburg. Zudem hätten zentrale Notaufnahmen selbstverständlich geöffnet. „Die Versorgung medizinischer Notfälle ist damit gesichert.“
Die Tarifverhandlungen waren im Januar gestartet. Der Marburger Bund fordert fünf Prozent mehr Gehalt bei einer einjährigen Vertragslaufzeit sowie eine Entlastung der Mediziner. Die Gewerkschaft will unter anderem eine exakte Erfassung der Arbeitszeit und die Einführung von Höchstgrenzen für Bereitschaftsdienste und vor allem Nachtdienste erreichen.
Die VKA bot nach eigenen Angaben 5,4 Prozent mehr Gehalt für die Ärzte, das in zwei Stufen jeweils Mitte 2019 und 2020 erhöht werden soll. Zudem solle es Verbesserungen bei der Wochenendarbeit und Entlastung bei Bereitschaftsdiensten geben.
Nach Angaben der Gewerkschaft würde das Arbeitgeberangebot bei einer Gesamtlaufzeit von zweieinhalb Jahren lediglich 1,4 Prozent Gehaltserhöhung für 2019 und 0,83 Prozent für 2020 bringen. Dies mache die Ärzte „zu bloßen Bittstellern“. Die geforderte Begrenzung der Bereitschaftsdienste werde völlig ignoriert.
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