Ärzteschaft

Nach Warnstreik der Klinikärzte neues Angebot der kommunalen Arbeitgeber

  • Freitag, 12. April 2019
Ärzte aus dem ganzen Bundesgebiet hatten am Mittwoch eine Wiederaufnahme von Tarifgesprächen für die Mediziner in kommunalen Kliniken gefordert. /dpa
Ärzte aus dem ganzen Bundesgebiet hatten am Mittwoch eine Wiederaufnahme von Tarifgesprächen für die Mediziner in kommunalen Kliniken gefordert. /dpa

Berlin – Im Tarifstreit um bessere Arbeitsbedingungen für die Ärzte an den kommunalen Kliniken haben die Arbeitgeber ein neues Angebot vorgelegt. Zwei Tage nach den ersten Warnstreiks stellte die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) der Ärztegewerkschaft heute die dauerhafte Absicherung des Tarifvertrags für die Ärzte in Aussicht. Das war aus Gewerkschaftssicht einer der größten Knackpunkte in den Tarifver­handlungen.

Der Marburger Bund hatte in den bislang drei Tarifrunden auf eine rechtsverbindliche Ver­einbarung zur Absicherung der Tarifverträge gepocht und sich dabei auf das Tarifein­heitsgesetz berufen. „Mit dem heutigen Angebot hat der Marburger Bund die Garantie, den seit vielen Jahren bestehenden Tarifvertrag für die Krankenhausärzte auch rechtlich zweifelsfrei zu sichern“, erklärte VKA-Verhandlungsführer Dirk Tenzer. Er rechnete mit einer zügigen Wiederaufnahme der Verhandlungen.

Der Marburger Bund fordert darüber hinaus für die rund 55.000 Ärzte an kommunalen Krankenhäusern deutliche Entlastungen der Krankenhausärzte bei Bereitschaftsdiensten und Gehaltserhöhungen. Die Arbeitgeberseite bot zuletzt nach eigenen Angaben 5,4 Prozent mehr Gehalt für die Ärzte, das in zwei Stufen jeweils Mitte 2019 und 2020 erhöht werden soll.

Während der Marburger Bund das bisherige Angebot als „nicht akzeptabel“ zurückwies, sieht die VKA durchaus eine Annäherung der Positionen. Daran wollen die Arbeitgeber „nun unmittelbar anknüpfen und ohne weitere Arbeitskämpfe den Tarifkonflikt beilegen“.

Vorgestern hatten sich Tausende Mediziner an einem ganztägigen Warnstreik beteiligt, zu dem der Marburger Bund aufgerufen hatte. Damit sollte der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden.

Die Tarifverhandlungen waren im Januar gestartet. Der Marburger Bund fordert fünf Pro­zent mehr Gehalt bei einer einjährigen Vertragslaufzeit sowie eine Entlastung der Medizi­ner. Die Gewerkschaft will unter anderem eine exakte Erfassung der Arbeitszeit und die Einführung von Höchstgrenzen für Bereitschaftsdienste und vor allem Nachtdienste erreichen.

Vom Marburger Bund hieß es heute auf Nachfrage, man werde das neue Angebot des VKA gründlich prüfen und dann bewerten.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung