Ausland

Weltgesund­heitsorganisation will Malaria­bekämpfung vorantreiben

  • Mittwoch, 24. April 2024
/Kateryna_Kon, stock.adobe.com
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Berlin/Genf – Die Anstrengungen zur Bekämpfung von Malaria sollen ausgebaut und verschärft werden. Dazu ruft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) anlässlich des Welt-Malaria-Tages am 25. April auf.

Die WHO hatte sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 mindestens 35 Länder, in denen Malaria 2015 noch gehäuft auftrat, für malariafrei zu erklären. Bisher gelang dies den Angaben der WHO zufolge in China, Argentinien, Sri Lanka und neun weiteren Ländern.

Durch die Coronapandemie waren viele betroffene Länder in ihren Bemühungen zurückgeworfen worden. Die WHO befürchtet deshalb, dass die Ziele nicht rechtzeitig erreicht werden könnten, und will die Maßnahmen vorantreiben.

Um Materialien wie Moskitonetze und Insektizide in betroffene Gebiete bringen zu können und wirksame Medikamente zu entwickeln, sind laut Aussage der WHO allerdings zusätzliche finanzielle Mittel notwendig.

Mit 94 Prozent der weltweiten Fälle tritt Malaria der WHO zufolge am häufigsten in Afrika auf. Im Jahr 2022 waren dort 233 Millionen Infektionen und 580.000 Todesfälle aufgrund von Malaria verzeichnet worden. Dreiviertel der Todesopfer seien unter fünf Jahre alt gewesen.

In Deutschland waren im vergangenen Jahr rund 1.000 importierte Malariafälle gemeldet worden. In diesem Jahr sind es bis zum heutigen Zeitpunkt 233 Fälle. Das teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) dem Deutschen Ärzteblatt auf Nachfrage mit.

Der größte Teil der Infektionen wird dem RKI zufolge im Anschluss an Reisen in afrikanische Länder festge­stellt. Besonders viele Fälle treten demnach bei Reisenden auf, die die westafrikanischen Länder oder Kenia besuchen. Weitere Infektionen werden häufig bei Reiserückkehrern aus Indien und Pakistan diagnostiziert.

Seit Einführung der namentlichen Meldepflicht für Malaria im Juli 2023 müssen direkte oder indirekte Nach­weise des Malaria-Erregers Plasmodium spp. an das Gesundheitsamt gemeldet werden, wenn es Hinweise auf eine akute Infektion gibt. Zuvor konnten Malariafälle nichtnamentlich an das RKI gemeldet werden.

nfs/dpa

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