Westdeutsche Frauen leiden häufiger unter Hypothyreose

Berlin – Fast jede zehnte Frau in Deutschland war im Jahr 2016 wegen einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) in ärztlicher Behandlung. Das geht aus Analysen der Barmer hervor. Dagegen begaben sich Männer deutlich seltener in ärztliche Behandlung. Im Bundesdurchschnitt ließen 2016 nur 2,7 Prozent ihre Schilddrüse untersuchen. Schilddrüsenhormone beeinflussen unter anderem das seelische Gleichgewicht, die Sexualität und die Fruchtbarkeit.
Im Osten der Republik scheinen Frauen seltener unter der Erkrankung zu leiden: Laut der Barmer-Analyse diagnostizierten die Ärzte in Sachsen bei 8,3 Prozent der Frauen eine Schilddrüsenunterfunktion, in Thüringen bei 8,4 Prozent und in Brandenburg bei 8,8 Prozent. Den höchsten Anteil wiesen Bremen und Hamburg mit je 11,7 Prozent auf. Bei den Männern reichten die Anteile von 2,2 Prozent in Schleswig-Holstein bis 3,3 Prozent in Bremen.
„Wer unter Müdigkeit, Konzentrationsproblemen oder einer unerklärlichen Gewichtszunahme leidet, sollte seine Schilddrüse beim Arzt untersuchen lassen“, empfahl Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer. Allerdings sei es mitunter schwer, einer Schilddrüsenerkrankung auf die Spur zu kommen. „Nicht selten führen scheinbar psychische Symptome zu Verdachtsdiagnosen wie Burnout oder leichten Depressionen“, so die Ärztin.
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