Zahl der Migrantinnen in Frauenschutzhäusern in Sachsen steigt
Leipzig/Dresden – In den Frauenschutzhäusern Sachsens suchen immer mehr Migrantinnen Zuflucht. Nach Angaben des Sozialministeriums in Dresden haben im vergangenen Jahr 225 Frauen in den 14 vom Freistaat geförderten Häusern eine Unterkunft gefunden. Ein Jahr zuvor waren es 194 Frauen. Nach Einschätzung der Behörde wird diese Zahl in diesem Jahr weiter steigen. Sie berief sich dabei auf eine Umfrage in fünf größeren Frauenhäusern in Borna, Dresden, Leipzig und Radebeul.
„In manchen Häusern waren mehr als die Hälfte der Plätze von Migrantinnen belegt“, sagte Simone Heidemann, Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft der Frauenhäuser und Interventionsstellen in Sachsen. Die Frauen kamen meistens nach akuten körperlichen Gewaltsituationen, die allerdings meistens mit psychischer Gewalt einhergingen. Oftmals sei diese von nahen Angehörigen oder auch von Mitbewohnern in den Gemeinschaftsunterkünften ausgegangen.
Um geflüchtete Frauen und Migrantinnen zu unterstützen, müsse oftmals mehr zeitlicher Aufwand betrieben werden, so Heidemann. Das liege schon allein an den Sprachbarrieren. „Aber ganz oft werden diese mit viel Fantasie, Gestik, Mimik und Translaterprogrammen am Computer überwunden.“
Der Anstieg der gewaltbetroffenen Migrantinnen wird weiter steigen, so das Sozialministerium. So kamen in Dresden von Januar bis Juli dieses Jahres 21 Frauen unter, im gesamten Jahr 2016 waren es 24. Im Frauenhaus Borna bei Leipzig waren es 13 im ersten Halbjahr 2017, im gesamten Vorjahr waren es 23. Insgesamt suchten in den 14 Schutzhäusern im vergangenen Jahr 549 Frauen eine Unterkunft, 2015 waren es 548, so das Ministerium.
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