Zugang zu medizinischen Leistungen in Deutschland im internationalen Vergleich sehr gut
Berlin – Der Zugang zu medizinischen Leistungen ist in Deutschland sehr gut. Außerdem sind die Wartezeiten hierzulande im internationalen Vergleich sehr gering. Das legt ein Ländervergleich des Wissenschaftlichen Instituts der Privaten Krankenversicherung (WIP) nahe. „In allen öffentlichen Gesundheitssystemen, die kollektiv über Steuern oder Beiträge finanziert werden, existieren Zugangshürden zur Gesundheitsversorgung. Dabei handelt es sich insbesondere um Leistungsbegrenzungen, Einschränkungen der Wahlfreiheit des Patienten, obligatorische Zuzahlungen und Wartezeiten“, heißt es darin (Seite 69).
Laut dem WIP erhalten dagegen 76 Prozent der deutschen Patienten bei Anfrage am selben oder nächsten Tag einen Arzttermin. Damit liege Deutschland auf Platz eins aller befragten Länder. Zudem verfügten Patienten nirgendwo sonst in Europa über einen derart schnellen Zugang zu innovativen Medikamenten. Von der Zulassung bis zur Markteinführung vergingen hierzulande 3,5 Monate, während es in den Niederlanden 5,8 und in Spanien fast 16 Monate seien. Patienten hätten außerdem einen direkten Zugang zum Facharzt ihrer Wahl. In der Mehrzahl der europäischen Länder sei dies ausgeschlossen.
Als unmittelbare Folge der Zugangshürden in anderen Ländern sei dort ein separater Gesundheitsmarkt für medizinische Leistungen entstanden, die im öffentlichen System nicht verfügbar seien. Patienten mit niedrigerem Einkommen könnten es sich dann oftmals nicht leisten, diese Leistungen privat zu bezahlen und blieben auf das eingeschränkte Versorgungsniveau des öffentlichen Gesundheitssystems angewiesen.
Das deutsche duale Krankenversicherungssystem verfüge dagegen im internationalen Vergleich über einen der umfangreichsten Leistungskataloge – sei es im Krankheitsfall oder bei Schwanger- und Mutterschaft.
„Das breite Leistungsspektrum in Deutschland lässt sich dadurch erklären, dass die private Krankenversicherung als wettbewerbliches Korrektiv wirkt: Geringe Qualität oder Leistungskürzungen würden die Wettbewerbsposition der gesetzlichen Krankenversicherung gegenüber der privaten schwächen und werden daher vermieden“, argumentieren die Autoren der Studie.
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