116117: Bereitschaftsdienstnummer soll bekannter werden

Berlin – Die Debatte um zu volle Warteräume in den Notaufnahmen der Krankenhäuser ebbt in diesen Tagen nicht ab. Ein Grund, warum sich die Patienten in die Kliniken begeben ist Unkenntnis. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) weist daher nach fünf Jahren Bereitschaftsdienstnummer 116117 erneut auf die telefonische Hilfe hin.
Die Nummer gilt bundesweit, funktioniert ohne Vorwahl und kann fest oder mobil gewählt werden. Damit erreichen Patienten den ärztlichen Bereitschaftsdienst – auch nachts, an Wochenenden und an Feiertagen. „Die 116117 ist bei akuten, aber nicht lebensbedrohlichen Beschwerden genau die richtige Anlaufstelle – und zwar außerhalb der Praxiszeiten“, sagte KBV-Vorstandsvorsitzender Andreas Gassen.
Er kündigte an, die Nummer noch bekannter machen zu wollen. Diesem Ziel dienen werbliche Aktionen wie großformatige Plakate oder Radiospots, die im Rahmen der Kampagne „Wir arbeiten für Ihr Leben gern.“ im Laufe dieses Jahres geschaltet werden. Außerdem wird es am 11. Oktober einen bundesweiten Tag des ambulanten Bereitschaftsdienstes geben. „Wenn noch mehr Bürger den ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen und die Bereitschaftsdienstnummer 116117 kennen, werden sie wissen, dass sie nicht in allen Fällen die Notfallambulanzen der Krankenhäuser aufsuchen müssen“, erklärte Gassen. Laut KBV haben mehr als 6,2 Millionen Anrufer die 116117 in den vergangenen fünf Jahren genutzt.
Der Bereitschaftsdienst ist nicht zu verwechseln mit dem Rettungsdienst, der in lebensbedrohlichen Fällen Hilfe leistet. Bei Notfällen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und schweren Unfällen gelte es immer, die Notrufnummer 112 zu wählen, heißt es von der KBV. Die einheitliche Nummer 116117 für den ärztlichen Bereitschaftsdienst vermittele Patienten außerhalb der Praxis-Öffnungszeiten so schnell wie möglich an einen diensthabenden Arzt oder eine geöffnete Bereitschaftspraxis. Patienten, die nicht mehr mobil seien, bekämen Hausbesuche.
Eine positive Bilanz zieht auch die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) . Dort sind nach Angaben der KV in den vergangenen fünf Jahren mehr als 700.000 Anrufe eingegangen. „Die 116117 ist eine echte Erfolgsgeschichte, die in Brandenburg ihren Ursprung fand“, sagte KVBB- Vorsitzender Peter Noack. Früher habe es bundesweit unzählige unterschiedliche Rufnummern gegeben, über die der ärztliche Bereitschaftsdienst kontaktiert werden musste.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: