Telefonberatung entlastet Notaufnahmen und Bereitschaftsdienste
Ingolstadt – Eine kostenfreie telefonische Beratung für Patienten, die sich unsicher sind, welche Einrichtung sie mit ihren Beschwerden aufsuchen sollten, kann die Notaufnahmen von Krankenhäusern und den ärztlichen Bereitschaftsdienst entlasten. Das berichten das Praxisnetz „Go In“ und die Bayerische TelemedAllianz (BTA).
Die beiden Partner hatten dazu im Dezember 2016 ein Pilotprojekt gestartet. Patienten aus Ingolstadt sowie den Landkreisen Eichstätt, Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen konnten sich kostenfrei telefonisch beraten lassen, welche Einrichtung sie mit ihren Beschwerden aufsuchen sollten. Dabei gaben Ärzte anhand von wissenschaftlich validierten Fragebögen am Telefon eine Einschätzung ab, ob Patienten in die Notaufnahme eines Krankenhauses oder zu einem Bereitschaftsarzt gehen sollten oder ob es ausreicht, dass sie in den nächsten Stunden oder am nächsten Tag ihren Haus- oder Facharzt oder eine Apotheke aufsuchen.
Für das Projekt haben das Praxisnetz und die BTA eine Servicenummer eingerichtet, unter der Ärzte täglich und rund um die Uhr für die Anfragen der Bürger zur Verfügung standen. Bei lebensbedrohlichen Notfällen galt allerdings weiterhin die Notrufnummer 112.
„Mit der telefonischen Beratung im Rahmen von GoIn-akut wollten wir unseren Patienten das sichere Gefühl geben, dass sie sich mit ihren Beschwerden jederzeit an einen kompetenten Ansprechpartner wenden können“, sagte Siegfried Jedamzik, Vorstand von Go In und Geschäftsführer der BTA.
Das Pilotprojekt lief bis Mitte Juni 2017. „Der Testlauf verlief äußerst erfolgreich und soll weiteren Regionen als Blaupause dienen“, hieß es von den Projektpartnern. Zwar werde der Dienst jetzt eingestellt, aber nur, um ihn umzustrukturieren und zu erweitern. „Ziel von Go In und BTA ist es, den Service auszubauen und deutschlandweit dauerhaft anzubieten. Dafür wird mit Institutionen und der Politik verhandelt“, hieß es aus dem Praxisnetz und der Telemedizin-Allianz.
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