Zentrale Patientensteuerung der KV Brandenburg bewährt sich

Potsdam/Königs Wusterhausen – Seit drei Monaten steuert die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) in einem Modellprojekt zentral die Patientenversorgung im ärztlichen Bereitschaftsdienst. Das erste Fazit fällt positiv aus – sowohl von der KV als auch von der Rettungsleitstelle.
Medizinisch geschultes Personal der KVBB bewertet und disponiert seit April die Patientenanrufe, die außerhalb der üblichen Praxissprechzeiten über die kostenfreie bundesweit einheitliche Rufnummer für den ärztlichen Bereitschaftsdienst 116117 ankommen. Von April bis Juni gab es aus dem Raum Königs Wusterhausen 1.086 Anrufe.
Rund ein Viertel der Anrufer wurden der KVBB zufolge in die am 3. April 2017 eröffnete KV RegioMed Bereitschaftspraxis am Achenbach-Krankenhaus in Königs Wusterhausen gelenkt. An den bereitschaftsdiensthabenden Arzt wurden 31 Prozent für eine telefonische Abklärung des medizinischen Anliegens vermittelt.
Mit einem möglicherweise lebensbedrohlichen Notfall wandten sich 16 Prozent an die KVBB-Mitarbeiter. Diese wurden direkt an die Regionalleitstelle (112) weitergeleitet. Die übrigen Anrufer hatten allgemeine Anfragen, etwa nach der nächstgelegenen Apotheke, oder wurden an reguläre Sprechzeiten der Vertragsärzte verwiesen.
„Die Anrufer werden differenziert nach ihrem Anliegen und medizinischer Notwendigkeit effizient und bedarfsgerecht vermittelt“, betonte Andreas Schwark, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVBB. Das helfe den Patienten und entlaste zugleich den bereitschafts-diensthabenden Arzt sowie die Rettungsstelle des Krankenhauses vor Ort.
Das bestätigte Ingolf Zellmann, Chef der Rettungsleitstelle in Cottbus. „Die Zusammenarbeit mit der KVBB klappt sehr gut. An uns werden nur die echten Notfälle weitergeleitet“, erklärter er. Das sei „eine Entlastung“.
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