CDU kündigt Millionenprogramm für Kliniken in NRW an

Düsseldorf – Der Landtagswahlkampf in Nordrhein-Westfalen geht in die Endphase, bevor am 14. Mai eine neue Landesregierung gewählt wird. Nachdem die SPD den Kliniken bereits ein Milliardenprogramm versprochen hat, zieht nun die CDU nach. Die Partei hat in NRW einen Mehr-Stufen-Plan für die Krankenhauslandschaft angekündigt, der zunächst als Soforthilfe einen dreistelligen Millionenbetrag für die Kliniken vorsieht, schreibt die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ). Im nächsten Schritt soll ein Konzept für eine regionale Versorgung mit personell gut ausgestatteten Kliniken erarbeitet werden.
„Die stationäre Versorgung muss sichergestellt sein, und es müssen Lösungen für ein wirtschaftliches System der Krankenhäuser gefunden werden“, heißt es in einem Schreiben von CDU-Landeschef Armin Laschet und seinem Vize Karl-Josef Laumann, aus dem die WAZ zitiert. Die dritte Stufe sei ein „bedarfsorientiertes Investitionsprogramm“, das die Finanzierung der Kliniken langfristig sichern solle, heißt es weiter.
Die NRW-SPD hatte bereits im Februar ein milliardenschweres Förderprogramm für Kliniken angekündigt. Ziel sei es, den Investitionsstau in den Krankenhäusern „Schritt für Schritt“ abzubauen. Wie viele Milliarden das Förderprogramm konkret umfassen soll, dazu konnte sich die NRW SPD nicht detailliert äußern.
Die Details seien noch zu klären, zunächst müsse man die Wahl gewinnen, sagte ein Sprecher der NRW SPD auf Nachfrage des Deutschen Ärzteblattes damals. Orientieren könne sich das Vorhaben, das im Falle eines Wahlsiegs für die nächste Legislaturperiode angedacht sei, an dem von „Gute Schule 2020“, bei dem die NRW Bank die Fördergelder an Kommunen verteilt hat.
Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) zeigte sich heute erfreut über die Pläne. „Wir freuen uns, dass es – über alle Parteigrenzen hinweg – Konsens ist, in der nächsten Legislaturperiode wieder mehr in die Zukunft der nordrhein-westfälischen Krankenhäuser zu investieren“, sagte der Präsident der KGNW, Jochen Brink. Er verwies auf eine Studie des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, wonach die Kliniken im Land rund eine Milliarde Euro pro Jahr zusätzlich als Investitionsmittel benötigten.
Eine pauschale Förderung aller Kliniken im Land trifft allerdings auch auf Kritik – zum Beispiel bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein: „Die Kliniken vernünftig zu finanzieren, ist sicher richtig – aber dann muss auch die Frage nach den zweifellos vorhandenen Überkapazitäten erlaubt sein. Die Dichte an stationären Einrichtungen in Nordrhein ist einzigartig und fördert Fehlentwicklungen, wie bei der zunehmenden Inanspruchnahme der Klinikambulanzen im Notdienst“, sagte der stellvertretende KV-Vorsitzende, Carsten König, Anfang April in Düsseldorf.
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