Krankenhäuser: Bundesländer müssen Investitionen verdoppeln

Berlin – Die Bundesländer haben die Krankenhausinvestitionen in Deutschland im Jahr 2015 mit rund 2,8 Milliarden Euro finanziert. Das zeigt eine neue von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) veröffentlichte Bestandsaufnahme. Damit hinken die Länder ihren Aufgaben zur Investition der Krankenhäuser immer noch hinterher.
„Die Länder entziehen sich weiterhin ihrer Verantwortung und verweigern damit den Krankenhäusern lebensnotwendige Finanzmittel“, sagte der DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum. Dabei gehe es um den Erhalt der Substanz und um notwendige Weiterentwicklungen. „So können wir die Digitalisierung nicht voranbringen und damit auch keine Entlastung für das Personal durch neue digitale Prozesse herbeiführen. Gleiches gilt auch für baulichen Maßnahmen und die instrumentelle Ausstattung der Kliniken, die wir aufgrund der fehlenden Mittel nicht so verbessern können, wie es notwendig wäre, um das Personal zu entlasten“, so Baum.
Der Blick auf die Verteilung der Investitionsmittel auf die einzelnen Bundesländer zeigt, dass sich die Entwicklung in den Ländern sehr unterschiedlich darstellt, jedoch alle Länder real weniger Fördermittel bereitstellen als im Vergleichsjahr 1991. „Im Vergleich zum Jahr 1991 sanken die Fördermittel bis 2015 nominal um circa 23 Prozent, während das Bruttoinlandsprodukt im selben Zeitraum um 92 Prozent anstieg und sich die bereinigten Kosten der Krankenhäuser um circa das 2,25-fache erhöhten“, heißt es in der DKG-Bestandsaufnahme.
Infolge der langfristigen Negativentwicklung auf Bundesebene sei der Anteil der Fördermittel am Bruttoinlandsprodukt von 0,23 Prozent im Jahr 1991 auf 0,09 Prozent im Jahr 2015 gesunken. „Unter Berücksichtigung eines bestandserhaltenden Investitionsbedarfs von mindestens sechs Milliarden Euro zeigt sich weiterhin eine Investitionslücke von über 100 Prozent – ein absolut beschämender Zustand“, so das Fazit der DKG.
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