Gesundheitsämter sind zentrale Säule des Gesundheitssystems

Berlin – Das Robert-Koch-Institut (RKI) und die Ärztekammer Berlin haben heute auf die Bedeutung der Gesundheitsämter in Deutschland hingewiesen. Hintergrund ist der Tag des Gesundheitsamtes am 19. März. „Die rund 400 Gesundheitsämter in Deutschland sind eine zentrale Säule für den Schutz und die Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung“, erklärte RKI-Chef Lothar Wieler.
Die Ämter hätten viele Aufgaben, zum Beispiel Kita- und Einschulungsuntersuchungen, bei denen unter anderem Gewicht, Impfstatus oder Sprachfertigkeit erfasst würden, um notwendigen Förderbedarf bei betroffenen Kindern zu identifizieren. Die Gesundheitsämter böten auch Beratungs- und Hilfsangebote für psychisch kranke Menschen, chronisch kranke sowie körperlich behinderte oder von Behinderung bedrohte Menschen an.
Hinzu kämen Beratungs- und Unterstützungsangebote für Familien mit Kleinkindern, Mütter- und Schwangerenberatungen, Kontroll- und Überwachungsaufgaben im Bereich der Krankenhaus-, Umwelt- und Seuchenhygiene, die Erstellung amtsärztlicher Gutachten von der Einstellung bis zur Dienstfähigkeit, die kommunale Gesundheitsberichterstattung und die Politikberatung, hieß es aus dem RKI.
„Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie wichtig die Gesundheitsämter für die gesundheitliche Versorgung in Deutschland sind, auch unabhängig von der Pandemie“, erklärte auch Matthias Blöchle, Vizepräsident der Ärztekammer Berlin.
Der Präsident der Ärztekammer Berlin, Peter Bobbert, mahnte eine tarifliche Gleichstellung der Ärzte im ÖGD mit den Kollegen in den Krankenhäusern an. „Es gibt keinen Grund, ihre Leistungen weniger zu würdigen. Spätestens die Coronapandemie hat uns dies deutlich vor Augen geführt“, sagte er.
Geld alleine reiche allerdings nicht, so Bobbert. Neben der tariflichen Gleichstellung müssten auch die Arbeitsbedingungen und die technische Ausstattung verbessert sowie die Digitalisierung und Vernetzung vorangetrieben werden. Außerdem sei es notwendig, die Förderung durch den Pakt über den bis 2026 garantierten Zeitraum zu sichern.
Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) hatte gestern bereits auf die Belastung des ÖGD durch Pandemie und jetzt auch den Ukraine-Krieg hingewiesen.
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