Ärzteschaft

Gesundheitsämter sind zentrale Säule des Gesundheitssystems

  • Donnerstag, 17. März 2022
/picture alliance, Flashpic, Jens Krick
/picture alliance, Flashpic, Jens Krick

Berlin – Das Robert-Koch-Institut (RKI) und die Ärztekammer Berlin haben heute auf die Bedeutung der Gesundheitsämter in Deutschland hingewiesen. Hintergrund ist der Tag des Gesundheitsamtes am 19. März. „Die rund 400 Gesundheitsämter in Deutschland sind eine zentrale Säule für den Schutz und die Ver­besserung der Gesundheit der Bevölkerung“, erklärte RKI-Chef Lothar Wieler.

Die Ämter hätten viele Aufgaben, zum Beispiel Kita- und Einschulungsuntersuchungen, bei denen unter anderem Gewicht, Impfstatus oder Sprachfertigkeit erfasst würden, um notwendigen Förder­bedarf bei betroffenen Kindern zu identifizieren. Die Gesundheitsämter böten auch Beratungs- und Hilfs­angebote für psychisch kranke Menschen, chro­nisch kranke sowie körperlich behinderte oder von Behin­derung bedrohte Menschen an.

Hinzu kämen Beratungs- und Unterstützungsangebote für Familien mit Kleinkindern, Mütter- und Schwan­gerenbera­tun­gen, Kontroll- und Überwachungsaufgaben im Bereich der Krankenhaus-, Umwelt- und Seuchenhygie­ne, die Erstellung amtsärztlicher Gutachten von der Einstellung bis zur Dienstfähigkeit, die kommunale Gesundheitsberichterstattung und die Politikberatung, hieß es aus dem RKI.

„Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie wichtig die Gesundheitsämter für die gesundheitliche Versor­gung in Deutschland sind, auch unabhängig von der Pandemie“, erklärte auch Matthias Blöchle, Vizeprä­sident der Ärztekammer Berlin.

Der Präsident der Ärztekammer Berlin, Peter Bobbert, mahnte eine tarifliche Gleichstellung der Ärzte im ÖGD mit den Kollegen in den Krankenhäusern an. „Es gibt keinen Grund, ihre Leistungen weniger zu wür­digen. Spätestens die Coronapandemie hat uns dies deutlich vor Augen ge­führt“, sagte er.

Geld alleine reiche allerdings nicht, so Bobbert. Neben der tariflichen Gleichstellung müssten auch die Arbeitsbedingungen und die technische Ausstattung verbessert sowie die Digitalisierung und Vernetzung vorangetrieben wer­den. Außerdem sei es notwendig, die Förderung durch den Pakt über den bis 2026 garantierten Zeitraum zu sichern.

Der Bundes­verband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) hatte ges­tern bereits auf die Belastung des ÖGD durch Pandemie und jetzt auch den Ukraine-Krieg hingewiesen.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung