Ärzteschaft

Ärzte mahnen Erfassung der Personallücken bei Gesundheitsämtern an

  • Montag, 17. August 2020
/picture alliance, Jonas Güttler
/picture alliance, Jonas Güttler

Berlin – Ärztevertreter fordern von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine bundes­weite Erfassung des Personals in den deutschen Gesundheitsämtern.

Um zu entscheiden, an welchen Stellen mehr investiert werden müsse, sei eine „valide Datengrundlage“ nö­tig, heißt es in einem gemeinsamen Brief des Bundesverbands der Amtsärzte und der Ärztegewerkschaft Marburger Bund an Spahn, über den die Funke Mediengruppe berich­tete.

Unterzeichner sind die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärzte des Öffentlichen Ge­sund­heitsdienstes, Ute Teichert, und die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna.

Bis Ende des Monats will Spahn einen „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ vor­stellen; für die Maßnahmen sind vier Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Derzeit laufen die Gespräche zwischen Bund, Ländern und Kommunen.

Zwischen Ärzten und Kommunen ist umstritten, wie groß der Personalbedarf in den Ge­sundheitsämtern angesichts der Pandemie tatsächlich ist.

Die kürzlich vom Deutschen Landkreistag und Deutschen Städtetag in einer Umfrage er­mittelten rund 2.900 besetzten ärztlichen Stellen seien „höchst fragwürdig“, heißt es im Schreiben an Spahn. Das zeige ein Vergleich mit der jährlichen Ärztestatistik der Bun­des­ärztekammer.

Demnach arbeiteten zum Stichtag Ende 2019 bundesweit nur 2.561 Ärzte in den Gesund­heitsämtern der Kommunen und der Länder.

Ärzte seien als Pflichtmitglieder bei den Ärztekammern registriert, so dass die von der Bun­desärztekammer veröffentlichten Zahlen als valide anzusehen seien, schreiben Tei­chert und Johna. Die kommunalen Spitzenverbände „scheinen sich dieser Realität nicht stellen zu wollen“.

kna/dpa/afp

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