Ärztekammer Niedersachsen warnt vor dauerhafter Überforderung von Ärzten

Hannover – Die Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) drängt darauf, die Arbeitsbedingungen für Ärzte rasch zu verbessern – im ambulanten wie im stationären Versorgungsbereich. „Die COVID-19-Pandemie hat die Ärzteschaft in den vergangenen 2,5 Jahren immens belastet und an ihre Grenzen gebracht“, sagte die Präsidentin der Ärztekammer, Martina Wenker.
Noch immer würden in den Klinken dringliche Operationen verschoben, weil keine ausreichenden Kapazitäten – vor allem an Personal – vorhanden seien. „Es ist an der Zeit, den Ernst der Lage zu begreifen“, warnte Wenker.
„Das Gesundheitswesen hat noch nie so unter Druck gestanden wie heute“, ergänzte die ÄKN-Vizepräsidentin Marion Charlotte Renneberg. Die Kammer fordert deswegen von der Landes- und Bundespolitik Sofortmaßnahmen, um die Ärzteschaft vor einer dauerhaften Überlastung zu schützen.
„Wir brauchen verlässliche Rahmenbedingungen in Krankenhäusern, Praxen und im Öffentlichen Gesundheitsdienst“, betonte Renneberg. Wichtig sei eine Wertschätzung des gesamten medizinischen Personals. Dazu zählten auch die finanzielle Sicherung von erbrachten Leistungen wie die Versorgung von neuen Patientinnen und Patienten sowie die Förderung bestehender und gut funktionierender Strukturen.
Die ÄKN hat zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KVN) des Bundeslandes die Forderungen der niedersächsischen Ärzteschaft für die Zeit nach der Landtagswahl am 9. Oktober formuliert.
Zentrale Themen sind die Sicherstellung der Notfallversorgung, die ärztliche Weiterbildung und flexible Versorgungsstrukturen außerhalb von starren Sektorengrenzen.
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