AOK-Befragung zeigt große Zustimmung für Begrenzung von Arzneimittelpreisen

Berlin – Nur acht Prozent der gesetzlich Versicherten unterstützen höhere Kassenbeiträge. Um die Finanzlage der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu stabilisieren, sollte stattdessen eine stärkere Preisregulierung bei Arzneimitteln (62 Prozent) sowie die stärkere Bezuschussung der GKV durch Steuermittel (42 Prozent) umgesetzt werden. Dies sind die Ergebnisse einer heute vorgelegten Online-Befragung im Auftrag des AOK-Bundesverbandes.
Etwas mehr als 82 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass GKV-Leistungen aufgrund des aktuellen Finanzierungsdefizits nicht gekürzt werden dürften. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Bundesregierung hier dringend handeln sollte“, sagt die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann.
Es dürfe nicht sein, dass zur finanziellen Belastung infolge steigender Energiepreise und galoppierender Inflation nun auch noch „politisch forcierte“ Anhebungen des Zusatzbeitrages kommen, so Reimann. Durch den Abbau von Rücklagen werde die GKV von der Politik darüber hinaus noch weiter geschwächt.
Man fühle sich in den Forderungen nach einer stärkeren Begrenzung der stetig steigenden Ausgaben für Arzneimittel und nach einem stärkeren Engagement des Bundes zur finanziellen Stabilisierung der Krankenkassen bestätigt, kommentierte Reimann die Ergebnisse der Umfrage.
Der Bund müsse seiner Finanzverantwortung gegenüber der GKV gerecht werden – insbesondere durch die Umsetzung der im Koalitionsvertrag angekündigten höheren Beiträge für ALG-II-Beziehende.
Der AOK-Bundesverband erneuerte zudem seine Forderung, die Mehrwertsteuer auf Humanarzneimittel von 19 auf sieben Prozent abzusenken. Eine solche Maßnahme fände auch breiten Rückhalt in der Bevölkerung: Laut der AOK-Befragung unterstützen 83 Prozent der GKV-Versicherten diese Entlastungsmaßnahme für die GKV.
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