Vermischtes

Apothekerverband Nordrhein: Jedes fünfte E-Rezept sorgt für Probleme

  • Montag, 8. Januar 2024
/picture alliance, Jörg Carstensen
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Düsseldorf – Das seit Anfang 2024 breit vorgesehene elektronischen Rezepte (E-Rezept) ist nach Angaben des Apothekerverbandes Nordrhein mit großen Startschwierig­keiten verbunden.

Jedes fünfte vorgelegte E-Rezept verursachte laut einer Verbandsumfrage in den ersten Tagen erhebliche Prob­leme bei der zügigen Versorgung der Patienten, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Thomas Preis, gestern.

Dabei gebe es verschiedene Fehlerquellen: In vielen Fällen seien E-Rezepte nicht korrekt in der Arztpraxis aus­gestellt worden. Hinzu kämen Server­probleme außerhalb des Apothekenbereichs etwa bei Krankenkassen. In einem kleinen Teil der Problemfälle sei die Apothekensoftware der Verursacher der Verarbeitungsschwierig­kei­ten.

Die Rheinische Post hatte über die Umfrage und Probleme berichtet. Insgesamt gesehen seien mehr als die Hälfte aller Rezepte bereits E-Rezepte. „Das E-Rezept ist in den Apotheken angekommen“, erklärte Preis. Im Dezember 2023 war nur jedes zehnte Rezept ein E-Rezept.

Alle beteiligten Akteure seien aber aufgefordert, die Schwachstellen baldmöglichst abzustellen. Nach Schulno­ten bewerteten die befragten Apotheker das E-Rezept eher durchschnittlich mit einer Drei Minus.

An der Blitzumfrage des Apothekerverbandes Nordrhein hatten sich am 4. Januar und 5. Januar etwa 450 Apotheken beteiligt. Das sind rund 25 Prozent der Mitgliedsapotheken des regionalen Verbandes.

Seit 1. Januar 2024 sind Vertragsärzte verpflichtet, für verschreibungs­pflichtige Arzneimittel E-Rezepte auszu­stellen. Zur Einlösung haben Versicherte drei Optionen: per App, Papierausdruck oder mit ihrer Krankenkassen­karte.

Über 80 Prozent der E-Rezepte wurden laut Umfrage über die elektronische Krankenkassenkarte eingelöst, 20 Prozent erfolgten mit Papierausdruck. Die Gematik-App sei in einem Prozent der vorgelegte E-Rezept-Fälle genutzt worden.

dpa

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