Arbeitsmarkt: Weniger Chancen für Menschen mit Schwerbehinderung

Nürnberg – Arbeitslose mit Schwerbehinderung profitieren von der Erholung des Arbeitsmarktes von den pandemiebedingten Effekten nicht so sehr wie andere Arbeitslose. Darauf hat die Bundesagentur für Arbeit heute in Nürnberg hingewiesen.
So habe sich die Zahl der Arbeitslosen von Oktober 2021 bis Oktober 2022 um mehr als zehn Prozent verringert. Bei jenen mit Schwerbehinderung habe der Rückgang lediglich bei etwa fünf Prozent gelegen.
Außerdem seien Menschen aus dieser Gruppe im Schnitt 195 Tage ohne Beschäftigung und damit 40 Tage länger als andere Arbeitslose. Die Chancen für Menschen mit Schwerbehinderungen, die Arbeitslosigkeit zu beenden – die sogenannte Abgangschance – sei auch schlechter als im Schnitt.
Die Arbeitsagenturen vor Ort unterstützen Betriebe bei der Einstellung von Schwerbehinderten, etwa durch einen Eingliederungszuschuss, durch die Übernahme der Kosten während einer Probebeschäftigung oder durch einen Zuschuss zur Aus- und Weiterbildung. Auch bei der behindertengerechten Ausstattung von Arbeitsplätzen werde unterstützt.
Die Bundesagentur selbst übererfüllt nach eigenen Angaben die gesetzliche Schwerbehindertenquote von fünf Prozent. Bis jetzt seien im laufenden Jahr 11,3 Prozent ihrer Beschäftigten Menschen mit Schwerbehinderung.
Die Agentur sei eine Organisation, die Inklusion lebe, sagte Personalvorständin Katrin Krömer „Ich werbe dafür, Menschen mit Behinderungen eine Chance zu geben. Nicht die Einschränkung behindert, sondern die fehlende Arbeitsplatzausstattung.“
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