Hochschulen

Auf der Suche nach Therapien gegen Infektions­krankheiten

  • Freitag, 30. Juni 2017

Gießen – Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird das Schwerpunkt­programm „Dynamics of Thiol-based Redox Switches in Cellular Physiology“ weitere drei Jahre fördern. Dafür stehen rund 6,37 Millionen Euro zur Verfügung. Die Koordination liegt bei der Arbeitsgruppe von Katja Becker, Professur für Biochemie und Molekularbiologie im Fachbereich 09 der Justus-Liebig-Universität Gießen.

„Für das Überleben tierischer und pflanzlicher Zellen sind fundamentale zelluläre Regulationsprozesse von Bedeutung, die in diesem Schwerpunktprogramm erforscht werden“, erläuterte der JLU-Präsident Joybrato Mukherjee. Diese Prozesse besser zu verstehen, eröffne neue Therapieansätze bei Infektionskrankheiten.

Konkret sind die Wissenschaftler den regulatorischen Eigenschaften von Oxidantien in 24 Einzelprojekten deutschlandweit auf der Spur. Oxidantien spielen in Zellen eine wichtige Funktion bei der Regulation von Zellwachstum und Differenzierung. Um als Signalmolekül zu dienen, müssen Oxidantien die Funktion von Proteinen in der Zelle verändern. Dies geschieht zum Beispiel durch Protein-Thiol-Schalter, die im Rahmen des Programms erforscht werden.

Ein Thiol ist eine funktionelle Gruppe eines Proteins, die aus Schwefel und Wasserstoff besteht (-SH) und das Reaktionsverhalten des Proteins maßgeblich bestimmt. Dieses Thiol kann durch Oxidation modifiziert werden – was auch die Struktur und Funktion des jeweiligen Proteins verändern kann.

Bislang haben die beteiligten Wissenschaftler die Protein-Thiol-Schalter auf chemischer, biochemischer und zellbiologischer Ebene charakterisiert. In der nun folgenden zweiten Förderperiode liegt der Fokus auf der Rolle von Protein-Thiol-Schaltern in verschiedenen physiologischen und pathophysiologischen Konstella­tionen, wie sie bei neurodegenerativen und entzündlichen Krankheiten sowie bei Infektionskrankheiten vorliegen.

hil

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