Politik

Baden-Württemberg investiert 400 Millionen in Unikliniken

  • Dienstag, 19. Juni 2018
Universitätskliniken Heidelberg /dpa
Universitätskliniken Heidelberg /dpa

Stuttgart – Baden-Württemberg will mit 400 Millionen Euro in den Abbau des Sanierungsstaus an den Unikliniken einsteigen. Damit sollen laut Wissenschafts­ministerium Projekte an den Krankenhäusern in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm geplant und umgesetzt werden.

„An unseren Universitätsklinika wird Spitzenmedizin geboten und Spitzenforschung geleistet“, betonte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) heute in Stuttgart. „Leider sind die Gebäude nicht alle in einem Spitzenzustand.“

Die Maßnahmen haben das Wissenschafts- und Finanzministerium gemeinsam mit den Krankenhäusern ausgesucht und nach Wichtigkeit sortiert. Um den Sanierungsstau an den Universitätskliniken komplett abzubauen, werden weitere Investitionen in den kommenden Jahren nötig sein, wie Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) erläuterte.

210 der 400 Millionen Euro sind für Erhalt und Instandhaltung vorgesehen, die die Kliniken eigenverantwortlich umsetzen. Hinzu kommen große Sanierungsvorhaben, zu denen auch Ersatzneubauten gehören. Kostenpunkt: 90 Millionen Euro. Je Universitäts­klinikum gibt es außerdem 25 Millionen Euro als Planungsrate für ein großes Ersatzneubauprojekt mit langjähriger Laufzeit.

Lob kam vom Leitenden Ärztliche Direktor der Uniklinik Tübingen, Michael Bamberg. Er sagte, die Gebäude seien bei Brandschutz, Lüftungstechnik und Zuschnitt der Räume nicht mehr zeitgemäß. Die Investitionen brächten erhebliche Verbesserungen für Patienten und Mitarbeiter. Die Kliniken erhalten laut Bamberg jährlich vom Land je

70 bis 80 Millionen Euro. „Das reicht hinten und vorne nicht.“ Mit 20 Millionen Euro mehr im Jahr könnten die Kliniken auf einem modernen Stand gehalten werden.

Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne) sprach von einem immensen Sanierungsstau, der jetzt angegangen werde. „Die Arbeiten hinauszuschieben, würde alles teurer machen - das können und wollen wir uns nicht leisten.“

Auch aus Sicht der Gewerkschaft Verdi ist die Finanzspritze ein Schritt in die richtige Richtung. Die Gewerkschafterin und Gesundheitsexpertin Irene Gölz verwies aber darauf, dass allein die Sanierung der Kopfklinik in Heidelberg 200 Millionen Euro verschlinge.

Für die SPD-Fraktion genügt es nicht, allein Geld für Universitätskliniken bereit­zustellen. „Zu einer wahren Sanierungsoffensive im Klinikbereich gehören auch die kommunalen Krankenhäuser“, betonte Fraktionschef Andreas Stoch. Die grün-schwarze Landesregierung müsse dort die Kürzungen rückgängig machen.

dpa

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