Bayerische Ärzte und Psychotherapeuten wollen protestieren

München – Am 10. Oktober könnten in Bayern viele Arzt- und Psychotherapiepraxen erst später öffnen. Die Kassenärztliche Vereinigung sowie die ärztlichen und psychotherapeutische Berufsverbände Bayerns haben ihre Mitglieder heute zu diesem Protest aufgerufen. Ziel ist es ein Zeichen zu setzen sowie Politik und Gesellschaft wachzurütteln.
Die Praxen sollen an dem Montag in zweieinhalb Wochen von acht bis zehn Uhr geschlossen bleiben. Die Mediziner wollen so ihrer Kritik an geplanten Leistungskürzungen der Regierung Ausdruck verleihen.
Statt das Engagement der bayerischen Ärzte und Psychotherapeuten während der Coronapandemie zu würdigen, reagiere die Bundespolitik mit Nullrunden und Leistungskürzungen, monierten die Verbände. „Die angedrohte Rücknahme der Neupatientenregelung hat das Fass für die bayerischen Praxen zum Überlaufen gebracht“, erklärten die Verbände.
Unter anderem dies und „das mickrige Honorarplus, das weder die Inflation noch die explodierenden Energie- und Personalkosten in den Praxen ausgleichen wird“ sorgten für Frust. Ohne einen Kurswechsel in der Gesundheitspolitik werde „die flächendeckende ambulante medizinische Versorgung durch Ärzte und Psychotherapeuten in Bayern extrem gefährdet“.
Hintergrund sind die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums, die Neupatientenregelung zu streichen. Sie bietet Ärzten seit 2019 besondere finanzielle Anreize, damit sie in ihrer Praxis neue Patienten aufnehmen und kurzfristig zusätzliche Termine anbieten. Eine Streichung der Regelung würde für die Arztpraxen finanzielle Einbußen bedeuten.
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