Bundesregierung mit neuer Arbeitsstruktur

Berlin − Angesichts der Corona-Pandemie strukturiert auch die Bundesregierung ihre Arbeit um. Es sei eine „klare Arbeitsstruktur mit flachen Hierarchien und schnellen Eskalationsstufen notwendig“, heißt es in einem Beschluss des sogenannten Corona-Kabinetts von Anfang der Woche, der dem Deutschen Ärzteblatt vorliegt.
Dieser Kreis an Ministerien tagt montags als „Kleines Corona-Kabinett“ in der Besetzung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, (CDU), Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU), Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), Außenminister Heiko Maas (SPD), Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sowie Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und dem Kanzleramtschef Helge Braun (CDU).
„Es bewertet die Lage und identifiziert die großen Handlungsstränge im Verantwortungsbereich der Bundesregierung und betreibt ein Monitoring über die erfolgskritischen Prozesse in der Krise“, heißt es in dem Beschluss.
Großes Corona-Kabinett
Das „große Corona-Kabinett“ tagt dann am Donnerstag, bei dem die Fachminister eingeladen werden sollen, die beim jeweiligen Thema auf der Tagesordnung ebenso mitberaten müssen. Die regulären Kabinettssitzungen finden weiterhin mittwochs statt, in denen Beschlüsse auch aus anderen Politikbereichen getroffen werden sollen.
Die wöchentlich tagende Runde der beamteten Staatssekretäre aus allen Ministerien mit dem Chef des Bundeskanzleramtes soll nicht nur montags sondern auch mittwochs tagen und jeweils die Beschlüsse des Corona-Kabinetts vorbereiten oder den folgenden Arbeitsablauf festlegen.
Der bereits Ende Februar eingerichtete Krisenstab des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) und des Innenministeriums soll die „operativen Themen bearbeiten und diese unmittelbar“ umsetzen. Zusätzlich wird ein „Beschaffungsstab“ im BMG einreichtet, den der neue Leiter der Abteilung Z, Generalarzt Hans-Ulrich Holtherm, leiten soll.
Mit dabei sind außerdem Mitarbeiter des Forschungsministeriums und des Auswärtigen Amtes. Teilnehmer des Arbeitsstabes sind „Verbindungspersonen deutscher Unternehmen mit internationalem Geschäft, mit denen das BMG Rahmenvereinbarungen geschlossen hat.“
Laut dem Beschluss gehören dazu BASF, Fiege, Lufthansa, Otto und VW. „Diese Unternehmen bringen ihre Erfahrung und Kontakte auf den ausländischen Märkten ein, um für den Bund Kauf und Logistik zu organisieren.“
Weitere Arbeitskreise sollen die Meldungen über Hilfesuchen der Länder, Logistikprobleme sowie Angebote aus der Wissenschaft, Wirtschaft oder digitalen Lösungen koordinieren.
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