Politik

Corona-Warn-App soll nächste Woche vorgestellt werden

  • Montag, 8. Juni 2020
/picture alliance, Stefan Jaitner
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Berlin – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat angekündigt, dass die Corona-Warn-App in der kommenden Woche vorgestellt werden soll. „Wir werden die App im Laufe der nächsten Woche vorstellen“, sagte der CDU-Politiker der Rheinischen Post.

Diese Zeit brauchte man für die Entwicklung, weil man hohe Anforderungen stelle: „Die App muss auf allen Endgeräten genutzt werden können und soll beispielsweise auch dann messen, wenn man mit dem Handy Musik hört“, so der Minister.

Er betonte, die App müsse strenge Vorgaben beim Datenschutz und bei der Energieeffi­zienz erfüllen. „Eine App, die in wenigen Stunden den Akku des Handys leerzieht, nutzt keiner.“ Er wolle vermeiden, dass die App von vielen wieder gelöscht werde, weil sie zu viel Energie fresse.

„Wenn wir in den kommenden Wochen einige Millionen Bürger von der App überzeugen, dann bin ich schon zufrieden“, sagte Spahn weiter. „Das Virus einzudämmen, ist ein Team­spiel. Jeder, der die App herunterlädt, hilft dabei.“ Die Bundesregierung werde in einer breit angelegten Kampagne dafür werben.

Die FDP warf Spahn erneut schwere Planungspannen bei der Entwicklung der App vor. Mit seinem „Zickzack-Kurs“ habe der Minister „digital- und gesundheitspolitischen Scha­den“ angerichtet, sagte FDP-Fraktionsvize Michael Theurer.

Spahn habe „viel Zeit ver­spielt“, weil er bei der App zunächst auf eine zentrale Speiche­rung gesetzt hatte, dieses Vorhaben später aber revidieren musste. Dennoch wünsche er sich, dass die App ein Erfolg werde, sagte Theurer: „Hoffentlich nehmen dennoch sehr viele Menschen die App an.“

Die Bundesregierung will mit der Tracing-App die Infektionsketten des Coronavirus SARS-CoV-2 besser erkennen und dafür sorgen, dass bei einer Lockerung für das öffent­liche Leben die Ausbreitung des Virus nicht wieder stark ansteigt.

Wird ein Nutzer positiv auf COVID-19 getestet und dieser Status in der App erfasst, sollen die anderen Anwender darüber informiert werden, dass sie sich in der Vergangenheit in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten haben.

dpa/afp

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