Ärzteschaft

Ärztekammern beklagen wachsende Gewalt gegen Ärzte

  • Dienstag, 19. September 2017
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Ljubljana – Ärzte aus Mittel- und Osteuropa wollen mit einer Resolution auf Gewalt gegen Ärzte und andere Angehörige von Gesundheitsberufen aufmerksam machen. „Die Gewaltbereitschaft steigt. Daher ist es notwendig, dass wir in der Gesellschaft ein Bewusstsein für dieses Problem schaffen“, erklärte der Vizepräsident der Bundesärzte­kammer, Max Kaplan, anlässlich einer Tagung der mittel- und osteuropäischen Ärzte­kammern in Ljubljana.

In der Resolution fordern die Kammern eine Null-Toleranz-Politik bei Gewalt gegen Ärzte sowie eine entsprechenden Gesetzgebung auf nationaler und europäischer Ebene. Es brauche nationale Meldesysteme und Anti-Gewalt-Strategien. Polizei, Staatsanwaltschaft, Gerichte und Krankenhausverwaltungen müssten die Vorfälle ernst nehmen und Ärzte besser für solche Situationen geschult werden, fordern die Ärztekammern.

Darüber hinaus wurden bei dem Treffen auch die neuesten Entwicklungen in der Fort- und Weiterbildung, Fragen der Anerkennung von ärztlicher Tätigkeit jenseits von Fachgebietsgrenzen sowie Ansätze der Qualitätssicherung in Mittel- und Osteuropa diskutiert.

In Deutschland hatte Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Hermann Gröhe (CDU) auf dem Neujahrsem­p­fang der deut­schen Ärzteschaft in Berlin „Null Toleranz“ für Übergriffe auf Rettungs­kräf­te, Ärzte und Helfer gefordert. „Wir sehen in den letzten Jahren eine steigende Tendenz solcher Gewalttaten“, sagte er. Die Täter hätten „nicht nur die ganze Härte des Rechtsstaates, sondern auch eine klare, gesell­schaftliche Ächtung verdient“, so der Minister.

Die Bundesregierung hat in Deutschland kürzlich härtere Strafen für Angriffe insbeson­dere auf Polizisten sowie Hilfskräfte der Feuerwehr, des Katastrophenschutzes und der Rettungsdienste sowie Notärzte beschlossen. Niedergelassene Ärzte und Kranken­haus­ärzte sind nicht in die Schutzwirkung des Gesetzes eingefasst worden.

kna/may

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