Ausland

Vereinte Nationen erwarten mehr als eine Million Rohingya-Flüchtlinge

  • Montag, 23. Oktober 2017
/dpa
/dpa

Genf – Die Vereinten Nationen (UN) stellen sich auf einen weiteren Exodus der in Myanmar verfolgten Minderheit der Rohingya in das Nachbarland Bangladesch ein. Fast 600.000  Rohingya sind seit Ende August geflohen, weil ihre Dörfer in Brand gesteckt und Menschen ermordet wurden. Man müsse sich darauf einstellen, dass die Flüchtlings­zahl bald eine Million überschreite, sagte der Generaldirektor der Organisation für Migration (IOM), William Lacy Swing, heute bei der Geberkonferenz in Genf.

Die Staatengemeinschaft habe großzügig auf den UN-Spendenaufruf reagiert, sagte der UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock. Von den 434 Millionen Dollar, die bis Ende Februar benötigt würden, seien etwa 340 Millionen zugesagt worden. Das sind mehr als drei Viertel der Summe. Vor der Geberkonferenz war der Aufruf erst zu 30 Prozent gedeckt.

Die EU versprach weitere 30 Millionen Euro. „Die Rohingya verdienen eine Zukunft“, teilte der Kommissar für humanitäre Hilfe, Christos Stylianides, zum Auftakt der Geberkonferenz für die Rohingya mit. Man habe „die moralische Pflicht, ihnen Hoffnung zu geben“. Die EU hatte bereits 21 Millionen Euro bereitgestellt. Deutschland legte separat kein neues Geld auf den Tisch.

Seit dem 25. August sind nach UN-Angaben rund 580.000 muslimische Rohingya aus dem vorwiegend buddhistischen Myanmar in das Nachbarland Bangladesch geflohen. Sie werden in ihrer Heimat verfolgt und sind nach eigenen Angaben vor Mord und Totschlag geflohen. Myanmar bestreitet ethnische Säuberungen.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung