Ausland

EU-Gipfel sichert Ukraine-Flüchtlingen Hilfe zu

  • Freitag, 11. März 2022
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union EU sitzen bei einer informellen zweitägigen Tagung im Schloss von Versailles zusammen. /picture alliance, Kay Nietfeld
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union EU sitzen bei einer informellen zweitägigen Tagung im Schloss von Versailles zusammen. /picture alliance, Kay Nietfeld

Versailles – Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten haben allen Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine umfangreiche Hilfe zugesagt. Zugleich riefen sie Russland bei ihrem Gipfel im französischen Versailles dazu auf, humanitären Zugang zu Opfern und Vertriebenen des Kriegs in der Ukraine zu ge­währen sowie Zivilisten eine sichere Durchreise Flucht zu erlauben.

„Die EU und ihre Mitgliedstaaten werden sich weiterhin solidarisch zeigen und allen Flüchtlingen und Aufnahmeländern humanitäre, medizinische und finanzielle Unterstützung bieten“, heißt es in einer in der Nacht zu heute veröffentlichten Erklärung. Russland wird dazu aufgerufen, „seinen Verpflichtungen aus dem humanitären Völkerrecht uneingeschränkt nachzukommen“.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks sind seit Kriegsbeginn am 24. Februar mehr als 2,3 Millio­nen Menschen aus der Ukraine geflohen. Die EU-Staaten hatten vergangene Woche beschlossen, fast allen schnell und unbürokratisch vorübergehenden Schutz von mindestens einem Jahr zu gewähren. Die Geflüchteten dürfen sich frei in der EU bewegen, sie dürfen arbeiten und haben unter anderem ein An­recht auf Gesundheitsversorgung, Wohnraum und Bildung für die Kinder.

Auch den Menschen in der Ukraine versprechen die EU-Staaten politische, finanzielle, materielle und humanitäre Unterstützung. „Wir werden sie nicht alleine lassen.“ Man sei zudem dazu bereit, Hilfe beim Wiederaufbau einer demokratischen Ukraine zu leisten, sobald der russische Angriff beendet sei.

Im Ukraine-Krieg sind mittlerweile nach UN-Angaben drei Entbindungskliniken zerstört worden. Das Krankenhaus in Mariupol sei „nicht das einzige“, das angegriffen worden sei, sagte Jaime Nadal von der UN-Agentur für reproduktive Gesundheit am Donnerstag. Die Entbindungskrankenhäuser in Schytomyr und Saltiwsky seien ebenfalls zerstört worden.

Ein russischer Bombenangriff auf eine Kinder- und Geburtsklinik in der belagerten Hafenstadt Mariupol am Mittwoch hatte international Entsetzen ausgelöst. Dabei wurden nach ukrainischen Angaben zwei Erwachsene und ein Kind getötet, mindestens 17 Angestellte wurden verletzt.

Nadal machte keine Angaben dazu, wer für die Angriffe auf die anderen beiden Einrichtungen verant­wortlich war, oder ob dabei ebenfalls Menschen zu Schaden kamen.

dpa/afp

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