FDP-Fraktion will Enquetekommission zu Coronapolitik

Berlin – Eine Enquetekommission im Bundestag soll die Coronapolitik der vergangenen drei Jahre aufarbeiten. Dies fordert die FDP-Bundestagsfraktion. Die Kommission solle „sachlich und wissenschaftlich fundiert“ die unterschiedlichen Phasen und Maßnahmen im Hinblick auf Zielsetzung, Zielerreichung und Folgen analysieren.
Eine solche Analyse und Aufarbeitung sei dringend notwendig, um für künftige Pandemien besser aufgestellt zu sein, sagte Andrew Ullmann, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion. Man sei in der Coronapandemie oftmals „auf Sicht gefahren“ und habe politisch und wissenschaftlich „schwierige“ Entscheidungen getroffen – die Fehleranalyse der Kommission solle nun für eine Pandemiebekämpfung sinnvolle Maßnahmen identifizieren.
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki betonte, die Initiative ziele auf die Aufdeckung von grundsätzlichen Mängeln ab. Man wolle ausdrücklich „nicht den Stab über einzelne politische Entscheidungsträger brechen“.
In dem „geordneten Aufklärungsprozess“ soll es laut Kubicki unter anderem um das Zusammenspiel von Legislative, Exekutive und Judikative, um den Umgang mit abweichenden Fachmeinungen und die oftmals widersprüchliche Kommunikation gehen.
Deutliche Kritik übte der FDP-Politiker am Robert-Koch-Institut (RKI). Die Tätigkeitsintensität, Kubicki verwies beispielhaft auf eine Überprüfung der Auswirkungen der weitreichenden Maskenpflichten, habe teilweise an „Arbeitsverweigerung“ gegrenzt.
Im FDP-Positionspapier zur Enquetekommission heißt es, diese solle sich „unverzüglich konstituieren und spätestens im Herbst 2024 ihre Ergebnisse und Handlungsempfehlungen vorlegen“. Im Zentrum der Bestrebungen müsse der Erkenntnisgewinn stehen, um zukünftig „nicht nur vorausschauender, sondern auch grundrechtsschonend“ handeln zu können.
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