Politik

Lauterbach und Drosten gegen „Umdeutungen“ zu Coronamaßnahmen

  • Montag, 13. Februar 2023
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) & Christian Drosten. /picture alliance, NurPhoto, Emmanuele Contini
/picture alliance, NurPhoto, Emmanuele Contini

Berlin – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat vor „Umdeutungen“ bei der Bewertung von Corona­schutzmaßnahmen gewarnt. Deutschland sei jetzt technisch viel besser für mögliche nächste Pandemien ge­rüstet, machte der SPD-Politiker im Spiegel deutlich.

„Aber kommunikativ und politisch sind wir wegen all der Verharmloser und ,Querdenker' schlechter vorberei­tet, als wir es vor Corona waren. Deshalb ist umso wichtiger, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht nachträglich umgedeutet werden.“

Lauterbach sagte, ein „Verdrehen von Tatsachen“ habe in der Pandemie erheblichen Schaden ausgelöst. „Ohne Desinformationskampagne einiger Medien, Parteien, ,Querdenker' und Wissenschaftler hätten wir eine deut­lich höhere Impfquote bei den Älteren gehabt. Weniger Tote waren möglich.“

Der Berliner Virologe Christian Drosten sagte dem Spiegel in dem Doppelinterview mit Lauterbach, es gehe inzwischen um „eine handfeste Umdeutung“. Er verwies etwa auf „eines der beliebten Narrative“, dass es nie sinnvoll gewesen sei, Schulen zu schließen.

„Ich denke mir immer: Wie abwertend ist das den vielen Leuten gegenüber, die von Anfang an versucht ha­ben, sich zu informieren und verantwortlich zu handeln? Die gesagt haben: Ich bleibe mit meinem Kind zu Hause, ich mache meine Kneipe zu?“

So sei es auch mit der Diskussion darüber, ob die Maskenpflicht nötig gewesen sei. „Natürlich war die notwen­dig“, sagte er.

dpa

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