Hausärzteverband drängt auf Abbau der Bürokratie

Düsseldorf – Der Hausärzteverband Nordrhein drängt Politik und Selbstverwaltung dazu, mit dem Abbau der Bürokratie Ernst zu machen. „Mit vereinfachter Bürokratie könnte jede Ärztin und jeder Arzt monatlich deutlich mehr Patienten beraten oder behandeln“, betonte der Verbandsvorsitzende Oliver Funken.
Er kritisierte, Hausärztinnen und Hausärzte würden immer mehr zu Patientenverwaltern – 60 Stunden im Monat verbringe laut dem Verband jeder von ihnen im Durchschnitt mit Verwaltungsarbeit rund um die Patienten.
Das seien anderthalb Wochen, die für die Patientenversorgung mit Beratung und Behandlung fehlten. „Dazu kommt mindestens noch einmal der gleiche Arbeitsaufwand für die Praxisorganisation und -verwaltung bei den Praxismitarbeitern“, so Funken.
Der Verband weist daraufhin, dass in Nordrhein-Westfalen im Augenblick 1.100 Stellen für Allgemeinmediziner unbesetzt seien und die Zahl der offenen Stellen kontinuierlich steige. Der Frust besonders bei den älteren Hausärzten sei groß.
„Viele werden in den nächsten Jahren altersbedingt aufhören, aber die Gesundheitspolitik von Bundesgesundheitsminister Lauterbach fördert jetzt den früheren Ausstieg“, berichtet Funken. „Das ambulante Versorgungssystem wird krank geschrumpft“, so seine Kritik.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: