Heilmittelerbringer wünschen sich schnelle Anbindung an Telematikinfrastruktur

Köln – Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und andere Heilmittelerbringer wollen bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens nicht außen vor bleiben. Der Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) forderte daher eine sofortige Lese- und Schreibberechtigung auch für Heilmittelerbringer, „natürlich verbunden mit Einführung des elektronischen Heilberufeausweises“.
Der damit verbundene finanzielle Aufwand sei „durchaus überschaubar“: Die Versorgung von rund 100.000 Heilmittelpraxen in Deutschland mit einem Konnektor, dessen Kaufpreismarkt etwa bei 60 Euro liege, erfordere etwa sechs Millionen Euro.
„Im Vergleich zu den Kosten in anderen Versorgungsbereichen sollte diese Summe im Sinne des Bürokratieabbaus nicht zum Ausschluss der Heilmittelerbringer führen“, betonte der SHV. Es sei wichtig, dass Heilmittelerbringer bei der Telematik „nicht von Beginn an abgehängt werden“, schreibt der Verband und regt an, dies in das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) aufzunehmen.
Ein weiterer wichtiger Punkt für den SHV ist die gesetzliche Verankerung von Modellvorhaben zum Direktzugang – also einer physiotherapeutischen, ergotherapeutischen oder logopädischen Behandlung ohne ärztliche Verordnung. „Die Erfahrungen im Ausland bestätigen sowohl eine hohe Patientenzufriedenheit und -sicherheit als auch die Effektivität dieser Versorgungsoption“, betont der SHV.
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