Ärzteschaft

Knapp die Hälfte der Arztpraxen an Telematik­infrastruktur angebunden

  • Dienstag, 18. Dezember 2018
/escapejaja, stock.adobe.com
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Berlin – Zum Jahresende sind bundesweit rund 43.500 Arztpraxen an die Telematikinfrastruktur (TI) angeschlossen. Das zeigen Angaben der Konnektor-Hersteller CompuGroup Medical (CGM), T-Systems International, Research Industrial Systems Engineering (Rise) und Secunet Security Networks, die das Deutsche Ärzteblatt (DÄ) abgefragt hat.

Bei CGM haben derzeit rund 40.000 Arztpraxen den CGM-Konnektor zur Anbindung an die TI bestellt. Diese seien nahezu alle angeschlossen, wie ein CGM-Sprecher erklärte. 8.000 davon seien Ärzte, die nicht die CGM-Praxisverwaltungssoftware nutzten. Aus Österreich teilte Research Industrial Systems Engineering mit, man habe bisher 3.500 Konnektoren an die Partner in Deutschland ausgeliefert, die die Arztpraxen vor Ort an die TI anschließen. Ein Großteil davon sei bereits installiert, erklärte eine Rise-Sprecherin.

Die Telekom wollte derzeit aus „wettberbstechnischen Gründen keine Angaben zu Installationszahlen“ machen. In Kürze wolle man aber Zahlen vorlegen, sagte ein Sprecher dem . Auch von Secunet gab es heute keine Informationen. Viele Anschlüsse dürfte es dort aber derzeit ohnehin noch nicht geben. Der VSDM-Konnektor wurde erst vor wenigen Tagen von der gematik – Gesellschaft für Telematik­anwendungen der Gesundheitskarte zugelassen.

Insgesamt dürften damit derzeit geschätzt knapp die Hälfte der Arztpraxen in Deutschland an die TI angeschlossen sein. Bereits im Juli hatte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) vorausgesagt, dass es nicht gelingen könnte, alle rund 100.000 Praxen bis zum Jahresende an die TI anzubinden. Dafür seien „weder genügend Konnektoren noch ausreichend Kapazitäten an Technikern“ vorhanden, prognostizierte KBV-Vorstand Thomas Kriedel damals.

Wie eine nichtrepräsentative Infratest Dimap-Umfrage unter 150 Ärzten im Auftrag von CGM ergab, planen viele Praxen noch in diesem Jahr eine Bestellung. Dieser Umfrage zufolge waren 29 Prozent der Befragten an die TI angeschlossen. 45 Prozent planen die Einrichtung noch bis zum Jahresende.

Vor allem jüngere Ärzte haben es demnach mit dem Schritt in die TI eilig: 90 Prozent unter 40-jährigen Ärzte wollen mit ihrer Praxis bis zum Jahresende der TI beitreten.

may/hil/sb

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