Hilfsorganisation fordert effektiveren Kampf gegen Tuberkulose

Würzburg – Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) hat anlässlich des Welttuberkulosetags am 24. März zu mehr politischem und finanziellem Engagement gegen die Krankheit aufgerufen. Bisher sei kein Ende der weltweiten Epidemie in Sicht, sagte DAHW-Geschäftsführer Burkard Kömm gestern in Würzburg.
Auch 2017 sei die Infektionskrankheit eine der zehn häufigsten Todesursachen weltweit gewesen. Insgesamt starben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge etwa 1,6 Millionen Menschen an Tuberkulose, rund zehn Millionen infizierten sich neu, darunter eine Million Kinder.
Kömm verwies auf das Ziel der Vereinten Nationen, die globale Krise bis zum Jahr 2030 zu beenden. Die WHO wolle dies mit ihrer „End TB“-Strategie bis 2035 schaffen. Es bestehe Einigkeit, dass der Kampf gegen die Krankheit auch einer gegen Armut, Hunger und Arbeitslosigkeit sowie einer für Gerechtigkeit, Gesundheit und Bildung sei.
Entscheidend für die Heilung sei ein uneingeschränkter Zugang zu medizinischer Versorgung. Dies gestalte sich aber gerade in entlegenen Dörfern, Slums, Flüchtlingscamps oder auch Gefängnissen als äußerst schwierig, so der DAHW-Geschäftsführer.
Ein wesentlicher Schwerpunkt sei es daher, die Länder dabei zu unterstützen, Lücken in den nationalen Gesundheitssystemen zu schließen. Außerdem brauche es bezahlbare Medikamente gegen die multiresistente Form der Tuberkulose, bei der die standardisierte Antibiotikatherapie nicht mehr helfe.
Probleme bereiteten auch schwerste Nebenwirkungen bei manchen Medikamenten, erklärte Kömm. Doch nur fünf Prozent der Patienten mit der multiresistenten Variante der Krankheit hätten Zugang zu verträglicheren und effektiveren Arzneimitteln.
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