Jeder elfte Beschäftigte pflegt Angehörige

Berlin/Saarbrücken –Jeder elfte Beschäftigte in Deutschland kümmert sich nach einem Bericht der Saarbrücker Zeitung (Dienstag) zusätzlich noch um pflegebedürftige Angehörige. 71 Prozent der Betroffenen haben jedoch zeitliche Probleme, Beruf und Betreuung unter einen Hut zu bringen, schreibt das Blatt unter Berufung auf eine noch unveröffentlichte Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).
Demnach kümmert sich jeder fünfte ältere Beschäftigte ab 60 Jahren um pflegebedürftige Angehörige. Pro Woche werden dafür im Schnitt 13,3 Stunden aufgewendet; bei jedem fünften Beschäftigten sind es sogar 20 Wochenstunden und mehr. Laut DGB bekommen aber lediglich fünf Prozent der Betroffenen in ihren Unternehmen zusätzliche Auszeiten für die Pflege von Angehörigen. 61 Prozent sagen, dass ein solches Angebot für sie hilfreich wäre.
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach forderte Politik und Arbeitgeber zum Handeln auf. „Einmal mehr wird sichtbar, wie wichtig mehr Arbeitszeitsouveränität für die Beschäftigten ist, um Privates mit dem Berufsleben vereinbaren zu können“, sagte die Gewerkschafterin der Zeitung. „Deshalb brauchen wir einen besseren gesetzlichen Rahmen für selbstbestimmte Arbeitszeiten und von den Arbeitgebern mehr zeitliche Flexibilität mit finanzieller Unterstützung.“
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