Kanadisches Parlament stimmt für Verbot sogenannter Konversionstherapien

Ottawa – Das kanadische Parlament hat für ein Verbot sogenannter Konversionstherapien gestimmt, bei denen die sexuelle Orientierung der „Patienten“ gezielt geändert werden soll.
Der Tag der Abstimmung sei „ein wichtiger Tag, um zu lieben, wen man lieben will“, sagte Justizminister David Lametti nach der einstimmigen Annahme der Gesetzesvorlage gestern. Es sei auch „ein wichtiger Tag, um sich selbst auszudrücken und sich so zu verstehen, wie man ist und wie man sein möchte.“
Die Liberalen von Premierminister Justin Trudeau hatten in den vergangenen zwei Jahren bereits andere Versionen des Gesetzes eingebracht, die jedoch vor der Auflösung des Parlaments wegen der vorgezogenen Neuwahlen nicht mehr zur Abstimmung gelangten.
Der nun angenommene Entwurf, der Konversionstherapie unter Strafe stellt, muss noch vom kanadischen Senat verabschiedet werden. Dort wird er aber wahrscheinlich nicht auf Widerstand stoßen.
In Deutschland sind medizinische Interventionen, die darauf gerichtet sind, die sexuelle Orientierung oder die selbstempfundene geschlechtliche Identität einer Person gezielt zu verändern oder zu unterdrücken (sogenannte Konversionstherapien), bei allen Minderjährigen bis 18 Jahre verboten. Das gilt auch für das Werben dafür.
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