Kardiologen plädieren beim Klimaschutz für 3-R-Regel

Mannheim – Mithilfe von Reduzieren, Wiederverwenden und Recyceln will die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) CO2 Emissionen im Klinikalltag senken. Dafür habe die DGK eine Task-Force „Planetare Gesundheit“ gegründet, berichtete Christoph Maack diese Woche beim DGK-Kongress.
„Eine gewöhnliche elektrophysiologische Untersuchung im Herzkatheter-Labor produziert etwa 76 kg CO2, was hochgerechnet auf 600.000 Prozeduren weltweit im Jahr bedeutet, dass an jedem Tag 700 Autos 1.000 km fahren“, sagte Maack mit Hinweis auf eine im vergangenen Jahr pulizierte Studie (EP Europace 2023; DOI: 10.1093/europace/euac160).
„Wir müssen umdenken und mehr Nachhaltigkeit in unseren Klinikalltag bringen.“ Daher plädierte der Kardiologe dafür, die sogenannte 3-R-Regel anzuwenden: Reduce, Reuse, Recycle (deutsch: Reduzieren, Wiederverwenden und Recyceln).
Zusätzlich sprach Maack sich dafür aus, Synergien zu nutzen: „Mediterrane-, Fisch- und vegetarische Diäten verringern das Risiko für Diabetes, Krebs und koronare Herzkrankheit erheblich und führen gleichzeitig zu einer Abnahme der Treibhausgasemissionen."
Diese Zusammenhänge werden oftmals auch als Co-Benefits bezeichnet. In einem Sachstandbericht zu Klimawandel und Gesundheit vom Robert-Koch Institut (RKI) plädieren die Autorinnen und Autoren ebenfalls dafür, diese Co-Benefits zu kommunizieren.
Zu solchen Co-Benefits gehört auch die Bewegung: Maack sprach beispielsweise davon, dass Menschen mehr Fahrrad und weniger Autos fahren sollten. So sollten auch Städte umgeplant werden mit mehr Grünflächen und weniger Autoverkehr.
Auch die zunehmende Hitze spielt insbesondere für kardial vorerkrankte Menschen eine wichtige Rolle. Die Todesfälle aufgrund von Hitze würden insbesondere auf Herzkreislauferkrankungen zurückgeführt, so Maack. Herzinfarkt und Herzschwäche rangierten dabei auf den oberen Positionen.
„Wir müssen unsere Patienten besser über die Risiken von Hitze aufklären und Ihnen Empfehlungen an die Hand geben, wie sie mit ihrem Flüssigkeitshaushalt umgehen und ihre medikamentöse Behandlung handhaben sollen", erklärte Maack.
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