KV Westfalen-Lippe wirbt für Konzept des Praxis-Patienten-Kontakts

Dortmund – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant die Finanzierung der Hausärzte auf neue Füße zu stellen. Dafür ist unter anderem eine Jahrespauschale für die Behandlung chronisch Kranker vorgesehen. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) sieht darin Probleme und schlägt stattdessen ein Konzept des Praxis-Patienten-Kontakts vor.
Durch die Pauschale verfolgt die Politik das Ziel, medizinisch nicht notwendige Wiedereinbestellungen zu vermeiden. Der KVWL-Vorstandsvorsitzende Dirk Spelmeyer betonte, die Jahrespauschale sei „mit gravierenden Nachteilen behaftet“.
Da der Gesetzgeber in den bisherigen Entwürfen keine Ansätze wirksamer Patientensteuerungsinstrumente vorsehe, werde es für Patienten auch weiterhin möglich sein, mehrere Hausärzte aufzusuchen. „Da dies keine Seltenheit ist, besteht für den Arzt, der die Jahrespauschale abrechnet, immer die Unsicherheit, ob ihm dieser Betrag (in voller Höhe) erhalten bleibt“, erläutert Spelmeyer.
Denn, sobald der Patient im Jahreszeitraum einen weiteren Hausarzt aufsuche, stelle sich die Frage, wem die Jahrespauschale für diesen Patienten tatsächlich zustehe – oder eben anteilig zurückgefordert werden müsse. Deshalb schlage man eine Lösung über den Praxis-Patienten-Kontakt vor.
„Dieser Ansatz sieht vor, die Versorgungspauschale für chronisch kranke Patienten als jahresbezogene Quartalspauschale so auszugestalten, dass nach dem ersten Quartal bei einem Arzt mit persönlichem Patienten-Kontakt ein Praxis-Patienten-Kontakt für die Abrechnung der Versorgungspauschale ausreichend ist“, so der KVWL-Chef. Dieser Praxis-Patienten-Kontakt könne auch telefonisch oder per E-Mail erfolgen, beispielsweise zur telefonischen Bestellung eines E-Rezeptes.
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