Hausärzte fühlen sich schlecht über elektronische Patientenakte informiert
Düsseldorf – Ab 2025 soll die elektronische Patientenakte (ePA), bundesweit eingeführt werden. Acht Monate vor dem Start fühlen sich aber offenbar viele Hausärzte über das Digitalisierungsprojekt schlecht informiert. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Hausärzteverbandes Nordrhein unter seinen Mitgliedern.
Mehr als die Hälfte der Hausärztinnen und Hausärzte erklärt darin, bisher keine Informationen zur Umsetzung zu haben, 29 Prozent fühlen sich teilweise informiert. 64 Prozent der Befragten erwarten mit der Einführung keine Erleichterung, sondern glauben, dass die Abspeicherung mehr Zeit erfordern wird.
83 Prozent der Hausärzte fühlen sich zum aktuellen Zeitpunkt gar nicht oder nur unzureichend zur Funktionsweise und Einführung der ePA informiert.
„Eine solche Informationspolitik ist untragbar“, kritisiert der Vorsitzende des Verbandes, Oliver Funken. Hausarztpraxen seien „die zentralen Informationssammler für alle Patienteninfomationen“. „Wenn die ePA ein Erfolg werden soll, muss sie in Zusammenarbeit mit Hausarztpraxen entwickelt und umgesetzt werden“, so der Verbandsvorsitzende.
Funken zufolge gibt es im Rahmen der hausarztzentrierten Versorgung (HZV) bereits eine gute Grundlage für das Patientenmanagement. Alle Erkrankungen, Behandlungswege und Medikationen der Patienten würden im Rahmen des HZV-Programms zentral in der Hausarztpraxis dokumentiert und betreut.
Darauf sollte die ePA aufbauen. „Was aktuell bereits in der digitalen Patientenbetreuung der ärztlichen Praxen funktioniert, muss in die digitalen Konzepte der Bundesregierung eingebunden werden“, so die Forderung.
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