Ärzteschaft

Labormediziner kritisieren geplante Kostenkürzungen

  • Montag, 24. Juni 2024
/salomonus_, stock.adobe.com
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Berlin – Der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) warnt zusammen mit dem Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vor Kürzungen bei der Kostenerstattung für labormedizinische Untersuchungen. Diese seien im Rahmen der geplanten Laborreform vorgesehen, die zum Anfang kommenden Jahres in Kraft treten soll.

Der Bewertungsausschuss hatte die Reform bei seinem 709. Treffen im April dieses Jahres beschlossen. Unter dem Titel „Laborreform 2025: Die Reform, die keine ist“ hat der ALM in dieser Woche ein Whitepaper zum Thema veröffentlicht.

„Die Vergütung für komplexe und lebenswichtige labordiagnostische Verfahren soll ohne fundierte Kostenkalkulation stark reduziert werden“, erläuterte Martin Walger, Geschäftsführer des VDGH. Er betonte, dass diese Maßnahmen „weder medizinisch gerechtfertigt noch finanziell nachvollziehbar“ seien.

„Diese Reform dient weder den Patientinnen und Patienten noch der Verbesserung der Qualität der medizinischen Versorgung“ kritisierte der Vorsitzende der Akkreditierten Labore in der Medizin, Michael Müller. Die Vorhaben führten zu erheblichen Verwerfungen im System, denn jedes vierte niedergelassene fachärztliche Labor in Deutschland werde zu den Verlierern gehören, so Müller. Dies sei „solidarisch nicht vertretbar und wirtschaftlich nicht tragbar, wenn auch weiterhin eine flächendeckendende Versorgung mit Laboratoriumsmedizin aufrecht erhalten bleiben soll“, so der Verbandschef.

„Deutlich wird eine fehlende Wertschätzung für die entscheidende Rolle der Labordiagnostik in der Gesundheitsversorgung“, ergänzte der VDGH-Geschäftsführer.

Beide Verbände fordern die Aufhebung der Beschlüsse des Bewertungsausschusses und eine nachhaltige Finanzierung der Laborleistungen, die den tatsächlichen Aufwand und die hohen Qualitätsstandards angemessen berücksichtigen müsse.

hil

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