Lauterbach: Krankenhausreform wird ein Segen für Mecklenburg-Vorpommern

Rostock – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht die Gesundheitsreform als große Chance für kleinere regionale Krankenhäuser im ländlichen Raum.
Für Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern werde die Reform ein Segen sein, weil die kleinen Krankenhäuser aus ihrer Defizitlage herauskämen, sagte Lauterbach heute bei der Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in Rostock.
„Die kleineren Häuser bekommen eine Existenzgarantie über die Betriebskosten.“ Pauschalen für das Angebot bestimmter Leistungen sowie Zuschüsse seien wichtige Bausteine der künftigen Finanzierungsgrundlage.
Insgesamt fiel Lauterbachs Analyse des Gesundheitssystems in Deutschland nüchtern aus: „Wir sind nicht gut unterwegs.“ Das System sei ineffizient und pro Kopf gerechnet das teuerste in Europa.
Bei der Digitalisierung habe man 20 Jahre verloren und in der Medizinforschung gebe es große Probleme. Damit wolle er keinen „Alarmismus“ schüren, sondern auf die Dringlichkeit der auch im Gesundheitssystem eingeleiteten Zeitenwende hinweisen.
Am Nachmittag will Lauterbach das Klinikum Helene von Bülow in Ludwigslust besuchen. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sagte, das Ziel sei, in Mecklenburg-Vorpommern alle Krankenhausstandorte zu erhalten.
Allerdings müsse klar sein, welches Krankenhaus welche Aufgabe übernehme. Im ländlichen Raum gehe es vor allem um die Grundversorgung. Mit der Reform würden nicht mehr die Fallzahlen über die Zukunft eines Krankenhauses entscheiden. Dieser Systemwechsel sei grundsätzlich richtig, die Reform aber eine „Operation am offenen Herzen“.
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