Lauterbach plant mehr Hilfen für Long- und Post-COVID-Patienten

Berlin – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach arbeitet an einer besseren Versorgung und Unterstützung für Betroffene von Long und Post-COVID. „Langsam entwickeln sich auch brauchbare Therapiekonzepte. Leider ist die Forschung an wirklich durchschlagenden Arzneimitteln unterfinanziert“, twitterte der Minister dazu.
Es geht dabei zum einen um eine Internetseite mit Informationen und Anlaufstellen für Long-COVID-Patienten und deren Angehörige. Zudem soll die Versorgungsforschung ausgebaut werden, so dass Long-COVID-Erkrankte schneller herausfinden, wo sie gute Betreuung erhalten.
Dem Tagesspiegel zufolge will Lauterbach im Herbst zu einem Runden Tisch mit Betroffenen zum Austausch laden. Dort sollen auch Erkrankungen infolge von Coronaimpfungen Thema sein. Das Bundesgesundheitsministerium wolle außerdem Ärzte und Rehaexperten im Umgang mit diesen Erkrankungen fortbilden.
Lauterbach will seinen neuen Aufschlag übermorgen in Berlin vorstellen. Mit dabei ist unter anderem die Long-COVID-Expertin Carmen Scheibenbogen, Direktorin des Instituts für Medizinische Immunologie an der Charité. Scheibenbogen befasst sich mit Long COVID und deren Folgeerkrankungen ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom).
In der Ampelkoalition werde, so der Tagesspiegel, unterdessen der Ruf nach mehr Geld für die Erforschung von Long COVID und ME/CFS laut. Im Haushaltsentwurf findet sich, wie das Deutsche Ärzteblatt berichtete, jenseits von 200.000 Euro für Beratungshilfen kein Geld für Long-COVID-Betroffene.
„Ich bin natürlich nicht zufrieden mit dem, was im Haushaltsentwurf für 2024 steht“, sagte die Grünen-Gesundheitspolitikerin Linda Heitmann. Sie wolle sich für eine Erhöhung einsetzen.
Von einem „nach wie vor schwierigen Thema“ sprach der Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen (NRW), Karl Josef Laumann (CDU). „Unser Gesundheitssystem ist sicherlich noch nicht optimal darauf eingestellt, Menschen zu behandeln, die darunter leiden oder bei denen der Verdacht besteht“, sagte er.
Man wisse „aktuell schlichtweg oftmals noch nicht, warum Menschen an bestimmten Symptomen leiden und welche Therapien Erfolgsaussichten haben“. Daran müssten alle Akteure im Gesundheitswesen – sowohl auf Bundes- als auch auf Länderebene – gemeinsam arbeiten, „damit die Betroffenen besser und zielgenauer behandelt werden können“.
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