Linke will höhere Abgabe für Nichtbeschäftigung von Menschen mit Behinderung

Osnabrück – Die Linke setzt sich für mehr Arbeitsplätze für Schwerbehinderte ein. Die Sozialexpertin der Partei, Sabine Zimmermann, forderte dazu in der Neuen Osnabrücker Zeitung höhere Ausgleichsabgaben für Unternehmen, die nicht den vorgeschriebenen Anteil an Schwerbehinderten einstellen. Derzeit sei Deutschland von einem inklusiven Arbeitsmarkt weit entfernt.
Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Ingo Kramer, wies die Forderung zurück. Für mehr Inklusion brauche es einen Gedankenaustausch zwischen Unternehmen. Beispiele machten deutlich, dass die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen „nicht Sozialromantik, sondern betriebswirtschaftlich sinnvoll“ sei, so Kramer.
Es fehle allerdings in vielen Betrieben an Informationen über Unterstützungsangebote. Eine Änderung solle jetzt die Initiative „Einstellung zählt“ bringen, die der Aufklärung diene.
Die Ausgleichsabgabe müssen Betriebe zahlen, die keine oder weniger als den vorgeschriebenen Anteil von fünf Prozent an Mitarbeitern mit Behinderung beschäftigen. Mit dem Geld werden andere Arbeitsplätze für Schwerbehinderte etwa auch in Inklusionsbetrieben gefördert.
Laut Bundesagentur für Arbeit (BA) erhielten 2018 nur 16,9 Prozent der zuvor arbeitslosen Schwerbehinderten einen Job auf dem regulären Arbeitsmarkt. Der übrigen Schwerbehinderten fielen demnach aus der Statistik, weil sie etwa als arbeitsunfähig eingestuft wurden, in einer Arbeitsmaßnahme unterkamen oder in Vorruhestand gingen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: