Lotterie und Glücksspiel: Mehrheit für Werbeverbot

Berlin – Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland will Werbung für Glücksspiel und Lotterien generell verbieten. Das geht aus einer Umfrage im Auftrag des Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), hervor.
Sie liegt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland nach eigenen Angaben in Auszügen vorab vor. Demnach befürworten 57 Prozent der Befragten ein generelles Werbeverbot. 66 Prozent seien der Ansicht, dass beim Fußball das Sponsoring durch Sportwettenanbieter untersagt werden sollte.
70 Prozent wünschten sich zumindest weitere Werbebeschränkungen für Sportwetten im Fernsehen und im Internet. Weitere Ergebnisse der Befragung will Blienert heute bei einer Konferenz in Berlin vorstellen.
Blienert sagte dem Redaktionsnetzwerk, die Werbung für Glücksspiel, Alkohol und Tabak werde heute viel kritischer gesehen als noch vor zehn oder 15 Jahren. Da habe sich in der Einstellung der Bevölkerung vieles verändert.
„Umso wichtiger ist es, dass wir auch in der Politik endlich eine ernsthafte Debatte führen, wie viel Werbung wir uns für Alkohol, Tabak und Glücksspiel leisten können und leisten wollen“, sagte er.
Die Werbung für derartige Produkte berge ein hohes Risiko, fügte der SPD-Politiker hinzu: „Werbung für Alkohol, Tabak und Glücksspiel hat erhebliche Auswirkungen darauf, wie viele Menschen mit diesen Angeboten ein Problem bekommen.“
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