Maas will schwächere Gesundheitssysteme unterstützen

Berlin/Brüssel − Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) will schwächere Gesundheitssysteme in der Coronakrise unterstützen. „Das ist nicht nur ein humanitäres Gebot, sondern liegt in unserem ureigensten Interesse“, sagte Maas vor der Videokonferenz mit den EU-Außenministern gestern in Berlin.
Eine Unterstützung von Nachbarländern gegen die Coronapandemie liege im Interesse Deutschlands, da ein Problem „direkt vor unserer Haustür“ die Bekämpfung des Virus in Deutschland erschwere.
Die EU-Kommission schlug gestern insgesamt drei Milliarden Euro zur Unterstützung von zehn Nicht-EU-Staaten in der Nachbarschaft vor. Die Ukraine soll etwa 1,2 Milliarden Euro erhalten, Tunesien 600 Millionen.
Auf der Agenda der EU-Außenminister stand gestern Nachmittag auch die Lage in Libyen. „Es gibt nichts zu verharmlosen“, sagte Maas zur dortigen Situation. Die zunehmenden Kampfhandlungen seien „fatal“.
„Wer meint, die aktuelle Notlage nutzen zu können, um daraus militärische Vorteile zu ziehen, der handelt ganz sicher kurzfristig und gefährlich“, so Maas. Auch für die Konfliktparteien müsse der Kampf gegen das Virus nun Priorität haben; die humanitären Folgen können gerade in Krisengebieten verheerend sein.
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