Mehrkosten in Millionenhöhe für Krankenhäuser in Thüringen

Erfurt – Preisexplosion bei Energie, höhere Ausgaben für Personal und Bedarfsmaterial haben die Kosten für Thüringens Krankenhäuser im Jahr 2022 deutlich ansteigen lassen. In dem vom Beginn des Ukrainekriegs geprägten Jahr liefen an den Kliniken Gesamtkosten von rund 3,4 Milliarden Euro auf, wie das Statistische Landesamt heute mitteilte.
Im Vergleich zu 2021 waren das 4,6 Prozent oder rund 150 Millionen Euro mehr. Die Ausgaben fürs Personal erhöhten sich demnach um 3,2 Prozent – bei einem leichten Rückgang der Beschäftigtenzahl an den 49 von den Statistikern erfassten Kliniken.
An Thüringer Kliniken waren 2022 rund 27.000 Menschen beschäftigt, knapp ein Prozent weniger als 2021. Zwei Drittel der Kosten von Krankenhäusern entfallen auf das Personal.
Sachkosten, also Ausgaben unter anderem für medizinisches Verbrauchsmaterial, Medikamente, Labor- und OP-Bedarf und Implantate, verteuerten sich im Vorjahresvergleich um 6,7 Prozent. Für Wasser, Energie und Brennstoffe mussten die Kliniken knapp ein Viertel mehr ausgeben als 2021, die Kosten dafür erhöhten sich um 14,2 Millionen Euro.
Die allgemeine Inflationsrate hatte 2022 in Thüringen bei 8,3 Prozent gelegen, für Energie waren die Verbraucherpreise gegenüber 2021 um rund 35 Prozent gestiegen. Für Krankenhäuser hatte der Bund zur Abfederung der gestiegenen Energiekosten nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine Finanzhilfen zur Verfügung gestellt.
Je Behandlungsfall fielen 2022 Kosten von durchschnittlich 6.249 Euro an, was einem Anstieg um 1,1 Prozent im Vorjahresvergleich entsprach. Die Kosten je Klinikbett stiegen um 5,8 Prozent auf rund 204.700 Euro – bei rund 15.100 im Jahresdurchschnitt aufgestellten Betten.
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