Neuer Dopingtest mit Genmarker

Frankfurt am Main – Ein neues Doping-Testverfahren, das auf die Identifizierung mit Genmarker setzt, soll einen großen Durchbruch im Kampf gegen Medikamentenmissbrauch im Sport bringen. Wie The Times heute berichtete, unterstützen das Internationalen Olympische Komitee und die Welt-Anti-Doping-Agentur die Entwicklung dieser Nachweismethode durch Wissenschaftler der Universität in Brighton mit rund 600.000 Euro.
Der Test soll schon bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio angewendet werden. „Wir sind zuversichtlich, dass das Verfahren bis Tokio 2020 bereit zum Einsatz sein wird“, sagte Yannis Pitsiladis, Leiter der Forschergruppe.
Der neue Dopingtest kann Genmarker im Blut identifizieren, die produziert werden, wenn Athleten verbotene Mittel wie das Blutdopingmittel EPO oder Anabolika eingenommen haben. Die Einnahme soll durch das Verfahren auch mehrere Wochen danach noch nachgewiesen werden können. Bisher kann man die Genmarker nur in Blutproben identifizieren, es wird aber auch an einem Speicheltest gearbeitet. „Ich bin sehr optimistisch. Wir werden es zuerst mit Blut machen und dann weiter mit Speichel testen“, sagte Pitsiladis.
Wie notwendig bessere Dopingtests sind, dokumentierte die Dopingstudie während der Leichtathletik-Weltmeisterschaften und der Pan-Arabischen-Spiele im Jahr 2011. Damals hatten 30 beziehungsweise 45 Prozent der damaligen Starter zugegeben, Dopingmittel eingenommen zu haben. Bei klassischen Kontrollen bei diesen beiden Titelkämpfen waren 0,5 Prozent (WM) und 3,6 Prozent der Athleten positiv.
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