Nur wenig ausländische Ärzte in Hamburg
Hamburg – Die Zahl der ausländischen Ärzte hat sich bundesweit in den vergangenen sieben Jahren mehr als verdoppelt. Ganz anders in Hamburg. Dort arbeiten deutlich weniger ausländische Mediziner als im Bundesdurchschnitt.
Im vergangenen Jahr waren 669 Ärzte aus dem Ausland in Hamburger Praxen, Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen berufstätig, teilte die Ärztekammer Hamburg mit. Das entspreche einem Anteil von rund fünf Prozent an der Hamburger Ärzteschaft. Bundesweit liegt der Ausländeranteil rund doppelt so hoch. Weniger als die Hälfte (297 von 669) der ausländischen Ärzte in Hamburg kommt aus den EU-Ländern, vor allem aus Österreich und Griechenland.
Über die Gründe lässt sich nur spekulieren. „Fest steht, dass wir in Hamburg noch keinen ausgeprägten Ärztemangel haben“, sagte eine Sprecherin der Ärztekammer. Hamburg sei eben auch für Ärzte eine attraktive Metropole. Neben den vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten in der Medizin biete die Hansestadt ein attraktives kulturelles und wirtschaftliches Umfeld für junge Mediziner und ihre Familien. Bundesweit hat sich die Zahl der ausländischen Ärzte in den vergangenen sieben Jahren mehr als verdoppelt, auf rund 41.700.
Bundesärztekammerpräsident Frank-Ulrich Montgomery, der auch als Präsident der Hamburger Ärztekammer vorsteht, hatte vor kurzem davor gewarnt, das Fachkräfteproblem im ärztlichen Dienst durch Zuwanderung aus dem Ausland lösen zu wollen. Die zugewanderten Ärzte würden in ihren Herkunftsländern fehlen. Notwendig seien vielmehr neue Auswahlverfahren für das Medizinstudium in Deutschland, mehr praktische Anteile und mindestens 1.000 neue Studienplätze.
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