Politiker und Experten würdigen Organspender

Halle/Saale – Rund 150 Menschen aus ganz Deutschland haben gestern Organspendern sowie stellvertretend ihren Angehörigen gedankt. Der Ethiker und Philosoph Eckhard Nagel betonte bei der Veranstaltung in Halle an der Saale, der zentrale Aspekt innerhalb der Transplantationsmedizin sei das existenzielle Beziehungsmoment, in dem Menschen zusammengeführt würden, die sich nicht kennten.
Für Angehörige könne diese Liebe, die durch eine Organspende an andere hilfsbedürftige Menschen weitergegeben werde, ein Weg sein, ihre Trauer zu bewältigen. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) gab es erstmals eine derartige zentrale Veranstaltung, zu der auch Landes- und Kommunalpolitiker gekommen waren.
Derzeit gibt es im parlamentarischen Verfahren zwei Gesetzesentwürfe, die die Zahl der Organspender erhöhen sollen. Nach der doppelten Widerspruchslösung gilt künftig jeder automatisch als möglicher Organspender, sofern er dem nicht zu Lebzeiten widersprochen hat.
Sofern keine Äußerung vorliegt, können auch die Angehörigen widersprechen, allerdings nur, wenn sie nachweisen können, dass dies dem Willen des potenziellen Spenders entspricht.
Der alternative Gesetzentwurf ist eine moderate Weiterentwicklung der bestehenden Regelung. Er will Bürger stärker motivieren, sich zur Organspende zu äußern.
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